Reingehört bei Mumm-Ra
Kleinstadt Jungs mit Großstadt Sound (VÖ 25.05.2007)
Nijmegen (lb) Mit "These Things Move In Threes" steigen Mumm-Ra in die Fußstapfen von The Kooks & Co.These Things Move In Threes bei Amazon
Homepage von Mumm-Ra
Es war einmal ein kleines verschlafenes Britisches Dorf, in dem fünf typisch Britische Jungen aufwuchsen. Ihre Jugend verbrachten sie mit wandern, Tee trinken, Monopoly, Scrabble und Minigolf. So ähnlich könnte die Bandgeschichte von Mumm-Ra beginnen. Klingt langweilig? Ist es aber nicht, denn irgendwann griffen die fünf wahrscheinlich langweiligsten Außenseiter von Bexhill-on-Sea zu ihren Gitarren und wurden von einer Muse bezaubert, die ihnen eine Menge musikalisches Talent einflößte und schon kurz darauf fanden sie einen großen Plattenboss der Firma Columbia, die den meisten wohl ein Begriff sein dürfte, der bei ihren Eltern um ihre Hand an hielt. Und ehe sie es sich versahen waren die fünf hässlichen Entlein zu Schwänen herangewachsen, die ihren Altersgenossen auf den Kopf spucken konnten, so wie diese es während des Colleges mit ihnen gemacht haben, nur dass Noo (Gesang), Niall (Bass), Gareth (Drums), Oli und Tate (beide Gitarre) dies von den großen Bühnen Englands aus machen können, auf denen sie als Vorband von The Kooks oder Kaiser Chiefs spielen.
Doch was ist so besonders an dieser Band aus dieser verschlafenen Stadt? Sie selbst wollen so klingen wie niemand anders, das ist das bescheidene Ziel. Was daraus geworden ist bekommen wir mit dem Album "These Things Move in Threes" auf die Ohren. Sie wollen klingen wie kein anderer und werden zu einer explosiven Mischung aus The Kooks, Bloc Party, Coldplay und Björk. Was im ersten Moment wirklich klingt wie eine Mischung aus den genannten Bands ist jedoch beim näheren hinhören feinste Popmusik. "Ein Popalbum mit Hulk im Herzen!" wie Mumm-Ra es selbst beschreiben würden, das besticht durch Popgeschosse wie "She’s Got You High" abgewechselt mit leichtem Country-Rock ("Song B"), epischen Post-Rock Songs wie "Now or Never" und an Sigur Ros erinnernde orchestrale Bombasten wie "Down Down Down". Bereits vor der Veröffentlichung wird von der Musikszene großes von den Newcomern erwartet, doch sie selbst bleiben am Boden. "Man kann es entweder als eine große Platte von einer großen Band betrachten oder als eingebildete kleine 21-jährige, die meinen sie seien Pink Floyd oder so", scherzt Sänger Noo. Was von beidem es wird bleibt abzuwarten, doch reinhören lohnt sich. Solch ein auf der einen Seite so vertrauter Sound mit dennoch vielen energiegeladenen neuen Ideen sollte keinem Rock- und Popfreund unbekannt bleiben.