Heavy Power Blues aus Berlin
The Grand Acid mit Debütalbum
Berlin (ml) The Grand Acid feiern am 26.01.2019 ihr selbstbetiteltes Debütalbum mit einem Release Konzert im "Musik und Frieden" in Berlin. Schon im Dezember wurde das sieben Stücke umfassende Werk auf allen Streaming-Diensten veröffentlicht. Es folgt der Release auf CD und Vinyl.The Grand Acid haben ein grandioses Debüt vorgelegt. Foto: The Grand Acid
Heavy Power Blues nennen The Grand Acid ihre Musikrichtung. Ein Mix aus Blues, Hard Rock, Progressive, Psychedelic
und Stoner Rock. Doch Schreiben kann man natürlich viel. Auf die Hörprobe kommt es an. Und die hat es in sich.
Homepage von The Grand Acid |
Das Trio hat im voraus nicht zu viel versprochen. Was aus den Lautsprechern kommt ist Rockmusik der Old-School-Art vom feinsten. Wummernde Bässe, eine verzerrte Gitarre, die gerne minutenlange und dabei nicht langweilig werdende Soli spielt und ein energiegeladener Drummer runden den Opener "Yeast" ab. Einzig und allein die Stimme geht in der Aufnahme etwas unter. Das aber auch in einem Rahmen, der noch vertretbar ist und tatsächlich auch in die Sparte Blues- und Hard Rock passt. Hört man sich die E-Gitarren-Soli von Friedrich Finkenwirth an, dann sind die Lyrics ohnehin Nebensache.
Schon in "Yeast" arbeitet er die Bandbreite seines spielerischen Könnens zwischen dreckig-bluesiger Stoner-Rock-Gitarre und sowohl langsamen als auch schnellen, aber technisch extrem sauberen, E-Gitarren-Soli.
Die kurze Uptempo-Nummer "This As A Brick" kommt folgerichtig ohne Gesang aus. Sie gibt sowohl Norman Sander am Bass und Stefan Kaiser am Schlagzeug die Möglichkeit sich instrumentalisch zu profilieren. Diese Möglichkeit wird gekonnt genutzt. Zwar kommt der Song ohne Solo aus, aber sowohl Sander zeigt, dass im Bass mehr steckt, als ein reines Begleitinstrument und auch Kaiser lässt das Schlagzeug fast als Melodie- und nicht als reines Rhythmus-Instrument erscheinen.
"Neptune" wird dann wieder mit Gesang eingeleitet, der immer wieder von kurzen Gitarrensoli mit viel Overdrive unterbrochen wird. Geprägt wird der Song aber durch viel Wah-Wah auf einer verzerrten Gitarre und einem Bass, der die Melodielinie der Gitarre folgt.
Eher ruhig geht es weiter mit "Back At The Wheel", welches im Stil der großen Blues-Nummern von Musikern, wie Eric Clapton, J.J. Cale oder auch Joe Bonamassa gehalten ist.
Auch "Bull" ist genau wie "This As A Brick" wieder ein reines Instrumental. Im Gegensatz zu "Back At The Wheel" ist der Song auch wieder wesentlich schneller.
Mit fast 10 Minuten ist "Lost" die längste Nummer des Debütalbums von The Grand Acid. Der Song besteht aus mehreren Teilen. Der Anfang geht stark ins psychedelische. Nach rund drei Minuten wird das Stück merklich leiser und ruhiger: Zeit für ein gekonntes Blues-Solo. Nach weiteren drei Minuten wird es wieder lauter. Finkenwirth legt ein Wahnsinns-Solo hin, welches er über die letzten drei Minuten weiter spielt. Und trotz seiner Länge ist der Song an keiner Stelle langweilig.
Mit einem letzten Stoner-Instrumental "Manta" verabschieden sich The Grand Acid dann vom Hörer, den man zuvor 42 Minuten in seinen Bann ziehen konnte.
The Grand Acid haben mit ihrem Debütalbum jetzt schon ein Wahnsinnswerk vorgelegt. Und das in Eigenregie ohne Produzent und Plattenfirma. Es klingt nicht ganz so rundgeschliffen, wie die professionell hergestellten Werke. Dafür hat man das Gefühl, dass man die Band gerade sogar live hört. Hinzu kommt das spielerische Können des Trios, in dem jeder sein Instrument versteht.
Man darf auf mehr Musik von dieser Formation gespannt sein.