Reingehört bei Pardon Ms. Arden
Pardon Ms. Arden
Bad Oeynhausen (ml) Während ich hier das Album "Isn't That Too Much Of A Difference" rezensiere, spielen Pardon Ms. Arden in Paderborn und ich bin eine Stunde weit davon entfernt. Eigentlich hätte ich die CD schon gestern rezensieren müssen, aber dies habe ich aus Zeitgründen nicht geschafft, obwohl sie schon seit zwei Wochen hier liegt.So kann es gehen, wenn man sich vom Namen des Labels "I Hate Music" blenden lässt.
Isn't That Too Much Of A Difference bei Amazon
Homepage von Pardon Ms. Arden
So habe ich die CD in meinen CD-Player geschoben, um sie eigentlich als unrezensierbar zu den Verlosungsexemplaren packen zu können. Nein, sie ist nicht unrezensierbar. Sie ist grandios.
Gleich mit dem ersten Lied, welches noch nach Bad Religion klingt, werde ich mehr als positiv überrascht. Anfangs noch die Befürchtung, dass es etwas schlecht abgemischt ist, verlässt mich auch diese beim zweiten Lied. Passend "Lovesong". Genau das ist es, wieder einmal Musik zum lieben. Hier spielen die deutschen Mando Diao. Mando Diao sind immerhin die aktuellen Götter des Rock'n'Roll.
Es ist dann auch nicht verwunderlich, wenn man auf die MySpace-Seite geht und dort etwas von Indie-Punk liest, noch weniger verwunderlich ist es, dass die Band nicht nur aus Deutschland kommt, sondern wohl zum Teil auch aus England. Meine Lieblingsinsel lässt grüßen.
Nachdem man sich dann erstmal ins Album rein gehört hat und wirklich nur noch denkt: Wow! Mando Diao, hofft man dann spätestens bei "Last Song", dass dieses Lied noch nicht das letzte auf dem Album ist. Es grooved einfach und jeder Muskel zuckt und will tanzen. Ach quatsch, man will nicht tanzen, man steht einfach auf und tanzt. Ob nun in der Bahn mit der Musik auf den Ohren, im Büro mit der Musik aus den Lautsprechern, des gerade aus dem Staub zurück geholten Ghettoblasters mit CD-Player, oder auf der Tanzfläche des Clubs in dem man gerade dem DJ das Album in die Hand gedrückt hat.
Und so rockig, wie die meisten Lieder sind, so schön sind doch auch die Balladen. Zumindest hat es auf "Walls" den Anschein nach einer Ballade, wenn nur Gesang und Piano den Anfang machen. Mit dem Einsetzen von Schlagzeug, E-Gitarre und E-Bass mutiert diese wunderbare Ballade, dann in ein wunderbares Liebeslied, in eine Hymne gebrochener Herzen. Was für die Mad Caddies "Drinking For 11" ist, ist für Pardon Ms. Arden "Walls". Ein Lied, wie man es sich eigentlich von jeder Band wünscht.
Eine richtige Ballade gibt es dann doch noch. Mit "Blue Room" vermag es die Band sogar Lagerfeuerromantik zu sprühen.
Auch "See You At Home" kann mal wieder die Mando Diao-Theorie voll und ganz bestätigen.
Das Ende des Albums ist super gewählt. Mit "Annie Go Home" endet "Isn't That Too Much Of A Difference" erstaunlich ruhig.
Nachdem ich anfangs sehr skeptisch, wegen des Plattenfirmen-Namens war, hat mich das Album von Anfang an überzeugt. Mit etwas zu starkem Mando Diao und damit auch Oasis-Bezug trifft es genau meinen Geschmack. Angesichts der Tatsache, dass man so etwas nur sehr selten aus Deutschland hört, spricht man hier auch nicht von "und wieder so eine Band", sondern von "und endlich mal so eine Band".
Übrigens habe ich wieder mal eine Lektion gelernt. Ich, dass es auch auf die inneren Werte ankommt, das Label, dass es auch auf die äußeren Werte ankommt. Mit dem Unterschied, dass ich bei der ganzen Sache höchstwahrscheinlich den kürzeren ziehe, wenn wir nicht mehr bemustert werden.