Punkrock aus dem Süden
The Deadnotes zeigen Courage
Freiburg (ml) Es ist eine der wärmsten und sonnigsten Städte der Bundesrepublik: Freiburg. Von hier kommt die Punkrock-Band The Deadnotes, deren Album "Courage" pünktlich zum Valentinstag erschienen ist. Entstanden ist ein sehr offenes, tanzbares und mit vielen Hymnen bestücktes Meisterwerk.The Deadnotes haben mit "Courage" ein sehr starkes Album veröffentlicht. Reinhören lohnt sich! Foto: Ilkay Karakurt
Gerade mal 23 Jahre sind Musiker von The Deadnotes alt. 15 Jahre waren sie alt, als sie die Band ins Leben gerufen haben. Also
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Wen das noch nicht überzeugt, der muss dann schon in das Album rein hören und fängt dann auch am besten mit dem Opener "Makeup" an. Der läd dann auch direkt mit allem ein, was man sich im Punkrock vorstellen kann. Obwohl sie nur ein Trio sind legen The Deadnotes einen Soundteppich auf die Lautsprecher der Hifi-Anlage, den manch andere Band nur mit vielen professionellen Studiomusikern und live mit drei Gitarristen hinbekommt. Sänger Darius zeigt schon in dem Song, dass er richtig gut singen kann und geht dabei sogar ins Falsett, während seine Bandkollegen richtig gute Chöre einsingen.
Etwas andächtig geht es in "Never Perfect" weiter. Ein Song, der sich über die Zeit langsam aufbaut und damit gut zum Thema passt: Psychische Probleme und das Versprechen sich mehr um sich selbst zu kümmern.
Auf dem Album gibt es wechseln sich poppige, ruhige Lieder mit rockigen lauteren Songs ab. Zentrales Thema ist die Mut und dieses Album soll Mut machen. "Cling to you", eine Nummer in der sich poppige Parts mit den rockigen lauten Songs abwechseln, macht Mut. Es geht um verfehlte Liebe und dem Hang sich deswegen dem Konsum zu ergeben und sich Dinge zu besorgen, die man eher nicht benötigt.
The Deadnotes sind aber keine reine Punkrock-Band und auch keine reine Indie-Rock-Band. "Failsafe" gespickt mit viel Hall und Echo wirkt auf dem Album als bombastischer Kontrast, "I must have been blind" ist dagegen eine starke Ballade.
Ihre Stärken spielt die Band aber bei den Uptempo-Nummern, wie "Fickle Fake Friend" aus. Hier kommt auch die Message des Albums besser rüber. So sein, wie man selbst sein möchte, sich nicht verbiegen und sich auch Freunde zu suchen, die einen so akzeptieren, wie man ist und nicht, wie sie einen selbst haben wollen.
"Get Lost Get Found" ist kurz vor Abschluss dann noch einmal eine ruhige, langsame Nummer, die aber zu dem Thema über psychische Probleme passt. Damit möchten The Deadnotes die Hörer ihres rund 35 Minuten langen Albums aber nicht entlassen.
"Hopeless Romantic" ist noch einmal eine Punkrock-Nummer, die von dem Zusammenarbeiten, vom durch dick und dünn gehen und vom füreinander da sein in Beziehungen handelt. Es ist ein Song, der an die Courage appelliert. Egal, wie dunkel die Welt ist, es muss nicht so sein, wenn bloß alle aufeinander zugehen. Aber vielleicht macht einen das auch zum hoffnungsvollen Romantiker.
Für ihr zweites Album und ihr Alter haben The Deadnotes für das Jahr 2020 schon eine ordentliche Vorlage geliefert. Zwar bin ich mir sicher, dass "Courage" wohl nicht mein Top-Album 2020 werden wird, da müssen dann aber Bands, wie die Foo Fighters oder Die Ärzte dieses Jahr dann aber doch noch nachlegen. Bislang sind The Deadnotes meine Neuentdeckung 2020 und "Courage" mein Lieblingsalbum des noch jungen Jahres und damit noch vor "Father of all Motherfuckers" von Green Day.