Wir sind Selig- ich hoffe ihr seid es auch!
Bielefeld (m2w) von Chantal MichalikMit diesen Worten empfängt die Deutsch Rockband Selig ihr Publikum im Bielefelder Ringlokschuppen. Und sie waren nicht nur „selig“, sondern vor allem super drauf! Die gesamte Band versprüht eine Energie und gute Laune, dass keiner mehr ruhig stehen kann. Vor allem Frontmann Jan Plewka grinst bis über beide Ohren und genießt es sichtlich, seine neuen und alten Hits unters Volk zu mischen. Ausgefallene Lichteffekte und spontane Tanzeinlagen machen den Abend zu etwas ganz besonderem. Auch wenn die kleine Halle im Ringlokschuppen nicht ganz ausverkauft war, die Energie hielt keinen mehr am Boden.
Bilder zum Konzert
Homepage von Selig
Zwar zeigt sich beim Opening „5000 Meilen“, noch der etwas zögernde Ostwestfale von seiner schüchternen Seite, das ändert sich jedoch schlagartig, als die ersten Takte von „Schau Schau“ ertönen. Die Menge rockt los und die ersten Fangesänge starten. Jan Plewka kommt auch auf der Bühne ganz schön ins Schwitzen und lässt seine schicke Weste und Halstuch nach dem 5. Lied fallen. Aber nicht nur das: Selig sind einfach so nah am Publikum, dass Jan Plewka während des Liedes „Lass mich rein“ von seiner Bühne stieg und einmal mitten durch das Publikum geht. Solche Aktionen kommen bei den Zuschauern natürlich gut an und so sammelt die Band heute massig Sympathiepunkte.
Ein guter Mix aus neuen Hits, wie z. Bsp.: „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ oder „Hey Ho“ und alt bewährten Liedern wie „Das Beste“ (selbstverständlich mit einem Singchor Männer gegen Frauen) lassen das Publikum nicht mehr ruhen. Knapp nach der Hälfte des Konzerts, nutzt Jan Plewka eine kurze Pause, um sich bei seinen Fans zu bedanken. Und sofort geht es weiter.
Der neue Hit „Doppelgänger“ wird von einem Freestyle- Dance like „Kleinstadt“ eingeleitet und während dessen noch die Bilder der Musiker auf Leinwänden projiziert. Ja, sie sind sehr kreativ die Jungs da oben. Während die Band mit „Dramaqueen“ rockt, versucht sich Jan Plewka als Lichttechniker und spiegelt mit einem silbernen Tablett den Scheinwerferkegel ins Publikum. Einfach, aber wirkungsvoll!
Für „Du siehst gut aus“ kommt die Band komplett aus sich heraus. Sie rocken, tanzen, springen umher- als gäb es kein Morgen mehr. „Hey Ho“ läutete das Ende des regulären Sets ein und die Besucher erfahren nebenbei, dass es Selig‘ s Lieblingslied ist. Mit Fangesängen verabschiedet sich die Band von der Bühne. Doch selbstverständlich holen die gleichen Fangesänge Selig wieder zurück in die kleine Halle im Ringlokschuppen.
Es folgt die Zugabe „Sie hat geschrien heut nacht“. Das brillante „Wir werden uns wiedersehen“ vom vorletzten Album „Und endlich unendlich“ wird heute nochmal viel intensiver und deutlicher, als mitten im Lied der Tourleiter auf der Bühne verabschiedet wird. Seiner extrem warmen Kleindung nach zu urteilen, wird er in Kürze wohl in kältere Regionen verschwinden. Sichtlich gerührt nimmt die gesamte Band Abschied.
Den absoluten Höhepunkt hat sich die Band, quasi als Joker, bis zum Schluss aufbewahrt. Die Klänge von „Ohne Dich“ ertönen und es startet ein Fangesang, den Bielefeld in der Intensität vermutlich noch nie gehört hat. Das Publikum singt ohne Probleme deutlich lauter als Jan Plewka mit seinem Mikro. Es ereignen sich Szenen, die man wohl nur selten sieht. Männer liegen sich schunkelnd in den Armen (und nein, es ist kein Fußballspiel!) und ein Mädchen sitzt weinend am Rand der Halle. Kein Wunder, bei DEM Text und DER Stimme, da ist jeder im Publikum sichtlich gerührt.
Danach folgt eine Fotosession der Band auf der Bühne. Man hat das Gefühl, dass sie gar nicht mehr weg wollen. Doch nach zwei Stunden bester Unterhaltung verabschiedet sich die Band von der Bühne und entlässt ihr Publikum in eine eiskalte und verschneite Nacht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, es war ein grandioser, energiegeladener und spaßvoller Abend, der das gut gemischte Publikum, von Alt bis Jung, zum Kochen gebracht hat.
Das nenn ich mal eine Leistung!