Haue für Münster – Supershirt im Amp
Münster (m2w) von Britta FlachmeierBereits im Vorfeld ist klar, dass es ein legendäres Konzert werden wird. Supershirt und Captain Capa gehen zusammen auf Tour, das Amp in Münster wird rappelvoll werden. Das Publikum wird tanzfreudig sein. Es ist schließlich Freitag. Und genau so trifft es tatsächlich auch ein.
Bilder zum Konzert
Homepage von Supershirt
Homepage von Captain Capa
Doch bevor es losgeht steht wieder die obligatorische Ausweiskontrolle an. Es dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben, dass es bei Audiolith Veranstaltungen strenge Alterskontrollen gibt.
Und dann geht es rein ins Amp, für Leute die noch nie dort waren sei gesagt: Das Amp besteht aus einem kleinen Raum mit heißer und stickiger Luft. Es stehen viele Sofas am Rand des Raumes, es gibt Stützbalken mitten im Raum und überall sind ausgetretene Teppiche verlegt. Hört sich also alles sehr gemütlich an. Und das ist es auch.
Pünktlich eine halbe Stunde zu spät gehen Captain Capa heute um 22.00 Uhr auf die Bühne. Der Platz vor der Bühne ist bereits gut gefüllt und so gibt es heute als Opener „Sweat“ vom aktuellen Album „Tonight Is The Constant“. Die Musik geht sofort ins Ohr und in die Beine. Aufgestaute Energien der Woche werden im Publikum augenblicklich entladen. Hier wird getanzt, gesprungen und gepogt. Die Band erkennt die gute Stimmung und zeigt sich beeindruckt. Es wird erzählt, dass es der geilste Konzertanfang der gesamten Tour ist. Das spornt das Publikum natürlich weiter an. Und auch die Band gibt alles. Stillstand gibt es nicht, der Bass dröhnt durch die Boxen, auf der Bühne gibt man alles. „Crash me waiting“ und „What you feel“ stellen die Highlights des Abends dar. Letzteres kann man sich übrigens auf der Captain Capa Homepage runterladen. Nach 35 Minuten hat sich die Band in die Herzen des Publikums gespielt, so dass sie nach dem regulären Set noch eine Zugabe geben. Gespielt wird das Titellied zu „Pokémon“, die Band verspricht, dass sie es heute zum allerletzten Mal spielen wird. Ist das die Wahrheit? Man wird es sehen. Das Publikum freut sich über die Abwechslung und zeigt sich hier erstaunlich textsicher. Es wird nochmal alles gegeben. Für einen kleinen Überraschungseffekt sorgt man, als sich Supershirt auf der Bühne blicken lassen, um eine Konfettikanone zu „zünden“.
Nach 45 Minuten ist das Konzert von Captain Capa vorbei und es folgt die Umbaupause für Supershirt.
Nach 20 minütiger Umbaupause gehen Supershirt auf die Bühne. Getreu den Textzeilen von Egotronic „Der Strobo blitzt, kann nichts sehn, ich beweg die Beine.
Viele Menschen, doch ich tanz alleine.“ setzt der Strobo blitz ein und die Nebelmaschine lässt den kleinen Raum in weißem Nebel verschwinden.
Zu Beginn gibt es das Intro „:)“, das Lied hat bereits als Einstieg für das Debütalbum fungiert und bringt auch heute das Publikum auf die richtige Betriebstemperatur. „German Psycho“ von der aktuellen Platte „8000 Mark“ gibt den weiteren Weg an. Und der geht heute steil nach oben! Das Publikum tanzt so ausgelassen, dass nichts mehr sicher ist. Der Boxenturm wackelt beträchtlich, Stützbalken stehen beim tanzen im Weg, die erste Reihe liegt fast mehr auf der Bühne, als das die Leute noch auf den eigenen Beinen stehen. Direkt wird eine kleine Tanzpause eingelegt und die Band plaudert ein bisschen aus dem Nähkästchen. So haben Supershirt vor zwei Jahren schon mal in Münster gespielt und zwar vor sechs zahlenden Gästen. Ach ja und nebenbei wird noch erwähnt, dass das Publikum bitte aufpassen soll, die Großen auf die Kleinen und so weiter. Und überhaupt, wir kommt das komplette Mikrokabel in das Publikum? Es kann nicht geklärt werden, so wird es wieder auf die Bühne gezogen und weiter geht es im Set.
Das Publikum fordert lautstark „8000 Mark“, doch das ist an dieser Stelle noch nicht vorgesehen. So wird gekontert: „Wenn ihr nicht sofort damit aufhört gibt es Haue!“ und schon ist ein perfekter Einstieg für das folgende Lied „Haue“ geschaffen. Textsicher reagiert das Publikum auf das Mitsingspielchen „Ihr wollt Haue!“ mit „Wir wollen Haue“. Somit gibt es heute „Haue für Münster“.
Es wird wieder ein bisschen geplaudert, denn das Duo ist kürzlich zu einem Trio gewachsen und so wird heute Gitarrist Marco vorgestellt. Weiter geht es mit „Mutters Probleme“, „Ödkraft“ und dann endlich das lang erwartete „8000 Mark“. Leider muss man heute auf H.P. Baxxter verzichten, der auf Platte noch eine Zeile im Lied singt. Dafür gibt es passend zum Text „Was kostet Freibier?“ eine Bierdusche für die vorderen Reihen.
Da die Bühne an zwei Seiten offen ist, ist heute die Problematik entstanden das „front of stage“ alle Menschen verschwitzt abgehen, während es an der anderen Seite ehr ruhig zugeht. Das passt Supershirt nicht in das Konzept ihres Konzertes und so bieten sie ein Bier für eine verschwitzte Person, die „auf die andere Seite geht und die Leute dort zum tanzen bringt“. Bei einer alkohollastigen Veranstaltung wie dieser ist es kein Problem jemanden dafür zu finden. Ein kostenloses Bier ist in jedem Fall eine gute „Bezahlung“.
Man rangelt sich weiter durch das Set. Es besteht zum größten Teil aus Liedern des „8000 Mark“ Albums, doch zum Ende des Konzertes gibt es auch noch ältere Lieder bzw. ganz ganz neue Lieder auf die Ohren. So wird „Dein Monster“ von der aktuellen EP „Tote Tiere“ gespielt und vom ersten Album gibt es die Leckerbissen „Kauf weniger ein“ und „Punk ist was du draus machst“ für das Publikum.
Dann entlässt die Band ihr Publikum, kann allerdings nicht von der Bühne gehen, denn die ist ja vom Publikum „umstellt“, also gibt es noch „Tote Tiere“ als allerletztes Lied. Hierfür kommen Captain Capa noch einmal auf die Bühne. Anschließend gibt es nur noch Musik vom Band, so dass Supershirt nach einer Stunde purer Spielfreude in den Abend entlassen werden.