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Der festivalkult! in Porta Westfalica

Porta Westfalica (m2w)    ein Bericht von Tobias Sonnenschein, Jens Schmidt und Marcel Linke

Auch dieses Jahr wurde wieder an der Weser gerockt. Vor der beeindruckenden Kulisse des Kraftwerks in Veltheim standen nicht nur lokale Bands auf dem Programm, sondern auch gerade internationale und nationale Namen, wie beispielsweise Panteon Rococo.
Nachdem mehr als zwei Wochen seit diesem Event um sind, wollen auch wir endlich mit unserem Bericht nachziehen.

Foto: zeigt Dr. RingDing

Der Samstag in Bildern
Der Sonntag in Bildern
Impressionen vom Festival
Homepage vom Festival


Freitag

Ohrenfeindt
Freitags um kurz nach 19:30 begann die Hamburger Rockband Ohrenfeindt ihr Programm auf der Weserbühne, was die vielen eigenen Fans sicherlich erfreute. Sie spielte schönen, schnellen Rock 'n Roll mit deutschen Texten der alten Schule a là AC/DC, Led Zeppelin und Co. Einige Leute störte diese Mischung zwischen schönen dreckigen Rock n' Roll und der deutschen Sprache, ich persönlich fand jedoch diese Mischung gut arrangiert, wenn auch ungewohnt. Man merkte in den 90 Minuten Spielzeit Ohrenfeindts das die Jungs ihre Instrumente zu spielen wissen und „100% Rock 'n Roll“ machen können.

JahRobin & Offbeat Rockers
JahRobin und die Offbeat Rockers aus Bielefeld boten am Freitag Abend mit Verspätung ziemlich ordentlichen Reggae auf der Bahndamm Bühne. Kein herausstechendes Konzert, aber doch in Ordnung, wenn man sich die Weserbühne nicht antun wollte. Eine sehr entspannte Stimmung und eine recht große tanzende Masse taten ihr übriges.

Coppelius
Coppelius war wohl der Überraschungsact des Festivals. Als „Kammer-Core“ angekündigt für viele die die Band noch nicht kannten und es war umso überraschender als von der Weserbühne harte Bässe kamen, vereint mit zarten Cello und Klarinettensound. Die Mischung zwischen altmodischen aussehen, klassischen Instrumenten und Hardcore war nicht nur außergewöhnlich, sondern auch außergewöhnlich gut!
Zudem kam es teilweise wie ein Musical rüber, da die Band in Rollen des vorletzten Jahrhunderts auftrat und diese perfekt umsetzten. Coppelius zeigt das Berlin es als Musikhauptstadt immer noch drauf hat!

The Skarabs
Um 20:00 betraten The Skarabs, eine Junge Band aus Bielefeld, die Bahndammbühne. Sie erbrachten eine solide Leistung, auch wenn einige Lieder Coverversionen waren. Man merkt, dass die Jungs zwar nicht die erfahrensten sind, aber mit Herzblut an die Sache rangehen. Ab und zu hat mal ein Anfang nicht geklappt oder ein Ton wurde nicht getroffen, aber dies war dem Publikum nicht nur dem Anschein nach egal, denn es war eine einzige große, tanzende Masse! Auch der Sprung der verschiedenen Musikrichtungen wurde elegant hingelegt. Es war eine Freude eine so junge und relativ talentierte Band zuzuhören und mitzutanzen!
Jungs probt weiter, eventuell sieht man sich nächstes Jahr auf der Weserbühne.

Megaherz
Man mische die Musik von Rammstein mit Gedichten und was erhält man?
Megaherz!
Wem die Texte von Ramsmtein zu plump oder nichtsaussagend sind, aber die Musik die richtige Härte besitzt ist mit Megaherz bestens bedient, was die Jungs auch direkt Freitags um halb vor Mitternacht zeigten. Neben guter Instrumentenbeherrschung zeigte Megaherz auch das man Neue Deutsche Härte mit klaren. guten und auch teilweise tiefgehenden Texten machen kann. Wer aber jetzt an ein Rammsteincover erwartet, hat weit gefehlt! Megaherz ist mehr als das, was auch die Masse an Menschen und deren Stimmung vor der Bühne zeigte. Denn die Münchener Jungs schaffen es auch ohne große Pyroeffekte eine geile Show abzuliefern.

Gods will be Done
Wenn auch als Rausschmeißer für den Freitag, legten sich Gods Will Be Done doch mächtig ins Zeug und rockten die Weserbühne weg. Mit sehr straightem Thrash Metal holte die Band das letzte aus dem Publikum raus, das pogotechnisch abging. Man bemerkte zwar nicht immer, wenn ein Song endete und wann der nächste anfing, da live alles ähnlich laut klang, aber das störte wohl niemanden. So spielten sie ihre gute Stunde und als sie fertig waren, ging es dem Publikum wohl ähnlich.


Samstag

Dr. Ring Ding
Am Samstag gegen 20 Uhr war die Arztpraxis in Porta Westfalica gut gefüllt. Es schien als wäre das ganze Festival auf einmal erkrankt und behandlungsbedürftig. Aber da der Arzt Dr. Ring Ding war und die Praxis die Weserbühne am U&D 2008 in Porta Westfalica konnte man trotzdem davon ausgehen, dass die Mehrheit gesund war. Nach einer kleinen Ansage seines jamaikanischen Gitarristen betrat auch der Doktor und versuchte in 90 Minuten so viele Personen, wie möglich, zu behandeln. Man merkte die ganze Zeit über das Dr. Ring Ding keine große Licht- oder Pyroshow braucht, da er selber der beste Stimmungskracher ist und man mit einem Mix aus Dancehall, Ska, Rocksteady und Reggae Leute am schnellsten heilt. Für Fans der jamaicanischen Musik ein muss!

Mark Foggo's Skasters
Verrückt, genial, erstklassig. So kann man Mark Foggo kurz und knapp beschreiben. Nach Dr. Ring Ding kommt eine weitere Ska-Legende auf die Weserbühne. Und er zeigte es uns mit seinen Skasters das er es immer noch drauf hat. Er machte aus dem U&D in Porta Westfalica eine riesige, 90-minütige, tanzende, skankende Masse und brachte jeden, der ihn hörte, in die Stimmung, sich zu bewegen. Mark Foggo bedeutet Ska der Superlative.

Tephra
Ein wenig nach der angekündigten Zeit legten dann Tephra mit ihrem experimentellen Metal los und boten, wenn auch unerwartet, einen sehr gelungenen Abschluss für den Samstag Abend an der Bahndamm Bühne. Wenn auch die Anlage nicht ganz den Sound hatte, den die Jungs aus Braunschweig haben wollten, war das Konzert doch recht gelungen, obwohl man an der Bühnenkante Gesang und Keyboard kaum hörte. Es lohnte sich aber auf jedenfall sich Tephra anzuhören, vor allem bin ich gespannt auf das nächste Album, das man laut Sänger wohl im ersten Quartal 2009 erwarten kann.


Sonntag

Panteon Rococo gehört wohl zu den weltweit bekanntesten Ska-Bands. Daher sind wohl nur sie die richtige Wahl als Headliner für das Umsonst & Draußen 2008 in Porta Westfalica.
Neben richtig flottem Ska hat die Musik auch viele Einflüsse von Punkrock, Latin und Rocksteady. Das Konzert war eine Freude für jeden Skaliebhaber und gibt preis, wieso Panteon Rococo einen so hohen bekanntheits- und beliebtheitsgrad haben. Selbst der Himmel vergoss während des Konzertes ein paar Freuden- oder Abscheidstränen, was der Stimmung auf dem Platz aber nicht zum Nachteil kam. Höhepunkt für einige wahr wohl als Panteon Rococo alle ehrenamtlichen Helfer des Festivals auf die Weserbühne gebeten hatten. Nach etlichen Zugaben war leider das Konzert und auch leider das Festival zuende.

Ich hoffe man sieht sich nächstes Jahr auf dem U&D Festivalkult.

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