Taglist:
BandsAlligatoah
BRKN,Franqee
Fil Bo Riva
James Chatburn
Kenai
LOT
Lucy Rose
Naima Husseini
Namika
Seven
Tree of Life
Valentina Mér
Locations
Kurpark
Allgemein
Konzertbericht
Parklichter
Datum: 05.08.2016
Parklichter 2016 - Im Sommer und im Regen
Alligatoah entführt den Kurpark in luftige Höhen
Bad Oeynhausen (as) Erneut wurde der Bad Oeynhausener Kurpark zum Festivalplatz, doch anders als im Vorjahr gab es keinen neuen Zuschauerrekord und keine Rekordtemperaturen. Doch genau wie im Vorjahr gab es 13 Künstler und Bands, die für Begeisterung sorgen sollten. Das schafften Alligatoah, BRKN und Lucy Rose in vorzüglicher Weise.Unsere Reise beginnt mit einem Schlür durch den Kurpark. Wir sehen den gewohnten Aufbau mit Buden (Leckereien
Fotos zum Konzert Homepage der Parklichter |
Im Theater eröffnet Fil Bo Riva, der alleine auf die Bühne tritt, aber bereits nach wenigen Augenblicken von seiner Band unterstützt wird. Die Vierercombo fährt einen ordentlichen Sound und nutzt die einmalige Atmosphäre des Theaters von Beginn an. Musikalisch finden sie sich zwischen Akustik und Blues und blicken mit ihren jungen Jahren entspannt in die Zukunft. Lot spielen Reggae: Nichts ist besser als Reggae. Franqee versucht es mit deutschsprachigen Funk: Gute Band mit viel Fuzz im Bass, aber der Funk(e) schlägt nicht über. Naima Husseini präsentiert deutsch-sprachigen Pop. Gesang, Schlagzeug, Keyboard: mehr braucht es dazu nicht. Gitarre spielt sie auch, was alles sehr schön sein könnte, wenn die Keys nicht alles überdröhnen würden. Leichten Soundmängeln steht eine sympathische Sängerin gegenüber, die man sich ruhig mal anschauen sollte.
Langsam geht es in den Abend und die Menge vor der Hauptbühne wächst. Seven ist tatsächlich der siebte Auftritt auf den Parklichtern: Was ein "Zufall". Er stellt zudem den ersten Headliner dar, denn zu seinen funky tunes werden Arme gewedelt und "whohoos" mitgesungen. Seven gibt sich als echte Rampensau und kommt damit sehr gut an. Auf der Bühne an der Wandelhalle steht nun BRKN. Der ist wohl ein Rapper, doch ist er dem Singen und Tanzen auch nicht ganz abgeneigt. Die Beats knallen, die lockere Attitüde punktet. "Boombox" zum Beispiel ist eine Einleidung zum Moven. Und Saxophon spielt der Teufelskerl auch noch. Auch sein Konzert kommt gut an und zum Backstreet Boys-Beat (4,93) wippen die Arme. Seine in die Songs eingebauten "Dance Breaks" sind eine sehr gute Idee und mit "Auto" schenkt er uns auch noch das erste Highlight des Abends.
Namika macht ihre Sache wider erwarten sehr gut. Ihre starke Stimme wird von einer tollen Band begleitet. Für Atmosphäre sorgt sie mit gefühlvollen Texten und der passenden Lichtshow. Auch Spoken Word und sogar Rap bringt sie authentisch rüber und die Parklichter erfreuen sich an einem kurzweiligen Sommerkonzert, dem es leider an echter Sonne fehlt. Kurzweilig in doppelter Hinsicht, denn obwohl sie später angefangen hat und noch 15 Minuten Stagetime übrig hat, hat einfach aufgehört zu spielen und der Abbau beginnt. Verrückt. Zurück im Theater im Park macht Lucy Rose alles richtig und begibt sich ganz alleine auf die Bühne. Eine Frau und eine Gitarre, dazu eine Stimme bei der einem der Atem stockt. Das minimalistische Gitarrenspiel, das dezente Licht: diese Songs treffen direkt ins Herz und sorgen für einige "hach"-Momente. Live so viel intimer als auf youtube. Falls die Dame in der Stadt ist, bitte hingehen.
Schneller als gedacht ist der Abend plötzlich beim Highlight angekommen. Auf der Hauptbühne macht sich Alligatoah bereit für seinen Headliner-Auftritt. Er beginnt 4 Minuten früher als auf dem Plan angegeben! Heute ist es turbulent am timetable. Mit "Amnesie" als Eröffnungssong hat er bereits seine Fans für sich gewonnen und ist ohne viel Geplänkel direkt in die Vollen gegangen. Ein imposantes Bühnenbild beeindruckt die Wiese vor dem Badehaus II. Ali erscheint als Balonfahrer. Der Battleboi ist sein Diener Passepartout. Bissige Ansagen zeichnen Alligatoah noch immer aus. Ziel der Attacken weiterhin Basti: ein Traum. Nebenbei spielt er seine erfolgreichsten Hits der beiden Gold-Platten "Triebwerke" und "Musik ist keine Lösung". "Vor Gericht" und "Lass Liegen" werden mit Applaus gefeiert. Die Überleitungen zwischen den Songs sitzen. Unsinnig erscheinendes Geplapper kriegt kurz vor knapp noch den Turn und wird zur Einleitung der nächsten Lieder genutzt. Manche sagen: "Der Alligatoah labert nur". Ja korrekt, aber mit Methode. Ein junger Helge Schneider mit ein bisschen Raab eingestreut. Die langen Ansagen werden ergänzt mit einem kurzen Trailerpark-Medley, in welchen er die großen Melodien von Hits wie "Fledermausland" oder "Dicks sucken" anspielt. Schön Zeit schinden, lieber Florian! Halb so wild das Ganze, denn es gibt auch einige musikalische Highlights im Set. "Fick ihn doch" beispielsweise ist mit seinem Mörder-Gitarrenriff ein wirklich starker Livesong. Dazu gibt es eine schöne Lichtshow im mittlerweile dunklen Kurpark. Das zweite Bühnenbild zeigt eine goldene Kuh auf der Alligatoah Gitarre spielend sitzt. Die Kuh hat Laseraugen. Die Tourplanung hat sich hier wirklich schöne Dinge einfallen lassen und Alligatoah wird der Headlinerposition rundum gerecht, denn mit "Trostpreis" und dem "Trauerfeier Lied" gibt es Hits, die immer ankommen. Zum guten Ende stellt "Willst du" das große Finale dar und Bad Oeynhausen geht zufrieden den Bach runter.
Insgesamt ermöglichten die Parklichter 2016 wieder einmal einen schönen Musikabend im Kurpark. Das Gelände und die Bühnen sind herausragend und immer wieder gelingt es bekannte und weniger bekannte Künstler zu gewinnen, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Danke dafür und bis zum nächsten Mal.
Taglist:
Bands: Alligatoah BRKN,Franqee Fil Bo Riva James Chatburn Kenai LOT Lucy Rose Naima Husseini Namika Seven Tree of Life Valentina Mér
Locations: Kurpark
Allgemein: Konzertbericht Parklichter