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Deichbrand 2014

Der Deich brennt

Cuxhaven (jb)    Deichbrand 2014. Der Deich brannte vom 17.-20.7.2014 und das Festival machte seinem Namen alle Ehre. Schon zum 10ten mal feiern über 40.000 Menschen im 7.560 Einwohner Nordholz bei Cuxhaven. Bei einem der größten, mit Sicherheit aber dem schönsten Alternativ- und Indie-Festival im Norden rockten Stars wie Materia, Jan Delay, The Hives, Broilers, Maximo Park, Biffy Cliro und viele andere mit ihren Fans bei bestem Wetter die Bühnen, den Campingplatz und das Leben.

Das Deichbrand 2014 machte seinem Namen temperaturtechnisch alle Ehre. Foto: Hinrich Carstensen

Wenn man mit dem Rücken auf dem Boden eines 10-mastrigen Zeltes liegt, den Kopf gut gepolstert einem Poetry Islam lauscht und es zu anstrengend ist den Kopf zu heben. Dann ist es heiß. Sehr heiß. Deichbrand...
Impressionen zum Deichbrand


Neben dem grandiosen Line-Up überraschte das Deichbrand mit einigen weiteren Attraktionen. So gab es für alle großen und kleinen Spielkinder unter anderem eine Hüpfburg, eine Beacharea mit Volleyballfeld und ein Riesenrad, von dem aus nicht nur die Bühnen und das gesamte Infield sondern auch die Campingarea überblickt werden konnte. Wer auch mit dieser Aussicht nicht zufrieden war konnte sich bei einem Hubschrauberrundflug eine genauere Übersicht verschaffen.

Passend zum Anstehenden Jubiläum war auch einer der ersten Headliner des Deichbrands überhaupt anwesend. Die Apokaliptischen Reiter begeisterten schon Donnerstag Nacht das Publikum mit ihrer Mischung aus Metal, Rock und Folk im zehnmasstrigen Füürplüüster-Zelt.

Der Freitag startete so, wie der Donnerstag endete: heiß. Die Sonne bescherte allen Festivalbesuchern bestes Wetter und dem einen oder anderen einen Sonnenbrand. Bei Temperaturen um 30C wurden die Waschbecken und Wasserentnahmestellen schnell zum weiteren Partyhort vieler Festivalgänger.

Trozdem startete das Programm natürlich pünktlich um 14:00 Uhr mit dem Exlusive auf der Firestage. Ihnen folgten Subway to Sally die als erste des Tages schafften das Publikum in Massen vom Zeltplatz zu locken mit ihrer deutschen-mittelalter Rockmusik.

Am Abend brachten Broilers das Publikum vor der Firestage gehörig ins schwitzen. Während ihrer Hits wie "Jemand da draußen" und "wie weit wir gehen" animierten sie das aufgeheizte Publikum zu mehreren Moshpits.
Nach einer Zugabe gaben Sie den Platz frei für Maximo Park. Die auf der Waterstage Auszüge und Highlights aus nahezu allen Alben zum Besten gaben. Zum Abschluss nutze Frontsänger Paul Smith die Gelegenheit dem Deichbrand auf deutsch zum 10-jährigen Jubiläum zu gratulieren.

Am Samstag Nachmittag brachten Irie Rêvoltês das Publikum vom Anfang an in Stimmung.
Ein weiteres großes Ausrufezeichen in der Erinnerung des Publikums dürften In Extremo hinterlassen haben. Die neben ihrer Musik auch mit einer Feuershow bei anhalten heißen Temperaturen zu Beeindrucken wussten. Unter anderem mit "Himmel und Höhle" begeisterten Sie, während die Securitys nicht aufgaben die Massen mit Wasser zu versorgen.

Der deutsche Reggaekünstler Gentleman brachte am frühen Samstagabend das Füürplüüsterzelt zum überlaufen. Neben seinen Hits brachte er seine Meinung zur deutschen Drogenpolitik zum Ausdruck und wies auf die Wichtigkeit der Arbeit von Viva-Con-Aqua hin. Die vom Pfand gespendeter Getränkebecher Brunnenbauprojekte in der ganzen Welt ermöglichen, welche Gentelman schon selbst besucht hat.

Zu Materias Auftritt am Abend erschienen zu Recht annähernd alle Besucher des ausverkauften Festivals. Materia, der mit aktuellen Songs wie "Bengalischer Tiger" und seiner Chartsingel "Kids – 2 Fingern an den Kopf" zu überzeugen wusste holte sich zum "Lila Wolken" Unterstürzung von Peter Boateng. Auserdem unterstütze ihn ab Mitte des Sets seine Marsimoto Crew.

Direkt nach Materia feiert das Publikum mit Jan Delay und Disco No 1 weiter. Der Musiker gab Hits von seinem aktuellen Album "Hammer und Michel" wieder auf dem er sich zum vierten mal eine neue Seite an sich und seiner Musik zeigt.

Am Sonntag Nachmittag feierten SDP mit ihrem Publikum eine gigantische Party. Die deutsche Partyband traf schon mit ihrem Opener "Geh mal Bier holen / Wir feiern heute Deutschland" den Geschmack ihrer überwiegend jungen Fans und konnte mit geschickten Überleitungen zwischen Hits wie "Scheiße in meinem Keller ist ne Leiche" und "Scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr" begeistern. Den fundermentalen Abschluss im heißen Zelt bildete der Klassiker "Hurra, Hurra, die Schule brennt".

Im Anschluss lies sich der Schauspielrapper Alligatoah von seinen Fans im aufgeheizten Zelt feiern. In dem zwischenzeitlich wegen Überfüllung geschlossenem Füürplüüster-Zelt gab er viele Songs seines Albums Triebwerke wieder. Unter anderem das "Trauerfeierlied", "Fick ihn doch" und "Narben" performte er zusammen mit dem Publikum. Den genialen Abschluss des Konzertes bildete sein Hit "Drogen nehmen" bei dem das Publikum genauso textsicher war wie der Küstler.

Zeitgleich gaben The Hives auf der Firestage alles und animierten das Publikum zu immer mehr Aktionen. Auch wenn einige Einlagen nur durch vorturnen des Frontsängers „Howlin’“ Pelle Almqvist gelangen, wird dieser Auftritt, bei dem der Sänger immer wieder den Kontakt zum Publikum suchte allen Anwesenden lange und gut in Erinnerung bleiben.

Wer nach den all Konzerten noch Energie hatte oder die kühleren Nachtstunden nutzen wollte, konnte mit der Red-Bull-Nachtschicht vor dem In-Field bis in die frühen Morgenstunden die Nacht zum Tag machen. Akts wie die Drunken Masters und Push the Button legten hier von Donnerstag bis Samstag auf.

Außerdem wurde jeden Tag beim Microcosmos - Raise Your Voice Slam Poetry Kontest Texte der besinnlichen, lustigen und unterhaltsamen Art zum Besten gegeben. Beim der modernen Variante des Dichterwettbewerbs gaben sich insgesamt 16 Kandidaten die Ehre. Sie versuchten in maximal 7 Minuten mit selbst geschriebenen und selbst vorgetragenen Texten das Publikum von sich zu überzeugen. Gewinner des Wettbewerbs wurde Florian Wintels mit seinem Text "Herpes" über die spontane Liebe mit einer Kneipenbekanntschaft.

Das Jubiläumsdeichbrand hielt auf jeden Fall, was es schon all die Jahre davor versprochen und immer wieder eingelöst hatte: bestes Wetter, tolle Organisation, freundliche Mitarbeiter, geiles Publikum und super Bands.

Nicht zu vergessen an dieser Stelle ein großes Dankeschön an all die Organisatoren, Helfer, die Johaniter, den Sicherheitsdienst, die Polizei und allen anderen ohne der dieser tolle Spaß nicht möglich gewesen wäre.


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