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Capitol

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Konzertbericht



Datum: 10.09.2013

Frank Turner in Hannover

Frank Turner & The Sleeping Souls mit Support im Capitol Hannover

Hannover (kl)    Es gibt so Abende, das weiß man, dass es läuft. Und so ein Abend war auch das Konzert von Frank Turner & the Sleeping Souls im restlos ausverkauften Capitol in Hannover. Und mal ehrlich: Was kann einen Abend noch besser machen als gepflegter Indie Folk Rock aus England?

Coole Säue bei der Arbeit: Frank Turner & The Sleeping Souls Foto: Mark Haake

Vielleicht John Allen. Der Hamburger wurde von Frank Turner höchstpersönlich eingeladen, Support auf seiner
Fotos vom Konzert
Homepage von Frank Turner
Homepage von Lucero
Homepage von John Allen
Deutschlandtour zu spielen. Dass dies eine gute Idee von Frank war, merkte man sofort als er die ersten Worte ins Mikro sang. Man muss es sich so vorstellen. Ein mittelgroßer, leicht schmächtiger junger Mann steht nur mit Akustikgitarre bewaffnet auf der Bühne. Und aus ihm raus kommt eine Stimme, die von Alkohol, Kippen und Lebenserfahrung erzählt. Tom Waits würden die Tränen über die Wangen laufen. Ein wirklich sehr guter Support, der für Gänsehaumomente sorgte und auf jeden Fall weiter beobachtet werden sollte. Nach 30 Minuten wurde er mit wohlwollendem Beifall von der Bühne gelassen.

Leider konnte der zweite Support Lucero die Spannung nicht so aufrecht halten wie John Allen. Die fünf Jungs aus Tennessee spielten ihre Mischung aus Rock und Country souverän runter, allerdings fehlte etwas das Einzigartige. Es war ungefähr so als würde man Gaslight Anthem etwas den Schwung nehmen. Und dementsprechend wurden sie auch nicht so abgefeiert wie John Allen. Da half es leider auch nicht, dass der gute Frank Turner Mundharmonika zu einem Song spielte. Als Fazit kann so etwas stehen bleiben. Als Hintergrundmusik in einer Rockkneipe wunderbar. Nicht schlecht, aber halt auch nichts Besonderes.

Doch nun war es Zeit um Frank und seine Mannen zu sehen. Und was als aller erstes in Auge fiel, wo ist die Akustikgitarre bei Frank? Er ist ja nackt! Das hatte jedoch einen wichtigen Grund. Frank hat Rücken. Er musste in den vorherigen Wochen schon einige Konzerte absagen. Eigentlich hätte er auf Anraten seines Arztes die Tour absagen sollen, aber Frank konnte ihn so grade noch davon abhalten. Und um es nicht noch schlimmer zu machen hat er seinen Kumpel Dan mit ungefähr diesem Wortlaut angerufen: “Ich hab Rücken und darf keine Gitarre spielen. Hast du Bock in zwei Wochen 20 Songs zu lernen und mit auf Tour zu kommen?“ die Antwort war: “Fuck yeah!“ Und so stand Dan als zusätzlicher Gitarrist auf der Bühne. Und er machte seine Sache wirklich gut. Generell war die komplette Band blendend aufgelegt. Gitarrist Ben Loyd sprang und tanzte wie ein Derwisch über seine Bühnenseite. Bassist Tarrant Anderson zupfte seinen Bass routiniert und schwang nicht minder das Tanzbein. Nigel Powers an den Drums gab dem Ganzen Ordnung und Matt Nasir hatte einfach nur Spaß. Und Frank sprang über die Bühne als ob sein Rücken in Ordnung ist. Hätte er nichts gesagt wäre es nicht aufgefallen. Und auch das Publikum war vom ersten Song an dabei. Es sang sämtliche Songs mit, feierte sie ab und hatte einfach eine wunderbare Zeit. Egal ob vom aktuellen Album Tape Deck Heart oder ältere Songs, es wurde alles abgefeiert. Zwischen den Songs gaben Frank und seine Band noch etwas von ihren rudimentären Deutschkenntnissen preis. Und nebenher ist Frank Turner auch noch ein wunderbarer Geschichtenerzähler, sowohl in seinen Songs als auch bei seinen Ansagen. Und je länger der Abend ging, desto glückseliger wurden alle. Nach knapp 70 Minuten verließen sie die Bühne für eine kurze aber wohlverdiente Pause.

In der Zugabe ignorierte Frank den Rat seines Arztes und schnallte sich die Gitarre um. Er spielt "Rock‘n Roll Romance", was er normalerweise sehr selten spielt. Und als Schmankerl gibt es noch "Eulogy" auf Deutsch. Einfach rührend. Nach leider nur einer Zugabe ist das Konzert nach 90 Minuten schon zu Ende.

Und um auf die Eingangs gestellte Frage zurück zu kommen:

NIX! Gar nichts! Es war einfach ein grandioser Abend mit bestens aufgelegten Musikern und Publikum. It could not have been any fuckin’ better!


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Datum: 10.09.2013

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