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Maximo Park, Dendemann und Anti Flag rocken in Großefehn

10000 Besucher feiern an Omas Teich

Großefehn (js)    Zu Hause ist es ja bekanntlich am Schönsten. Perfekt, dass man sich an Omas Teich genau so fühlt. Familiäres Flair, eine entspannte Atmosphäre und ein abwechslungsreiches Line-Up haben das ostfriesische Festival 2012 zu einem Höhepunkt der Festivalsaison gemacht.

Headliner am Samstag an Omas Teich: Maximo Park. Foto: Janina Schütz

Impressionen vom Festival
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10.000 Besucher feierten zwei Tage lang in Großefehn bei Aurich. Neben Dendemann, Maximo Park, His Statue Falls und Anti Flag haben 35 weitere Acts die drei Bühnen gerockt und für hervorragende Stimmung gesorgt.

Omas Teich ist ein überschaubares Festival. Aber genau diese Tatsache macht das Festival auch so liebenswert. Im ostfriesischen Großefehn gibt es kaum Gedränge, keine überforderte Security, wenig Pöbeleien und vor allem keine Menschenmassen. Die Atmosphäre ist genau wie der Umgang unter den Besuchern locker und entspannt. Allein dafür gebührt den Festival-Organisatoren großes Lob. In diesem Jahr haben sie zudem den Wettergott gnädig gestimmt und an beiden Festivaltagen für Sommer-Flair gesorgt. Passend zum Festivalstart am Samstag verziehen sich die Regenwolken und die Sonne kommt wieder hervor. Perfekt also, um die insgesamt 39 Bands zu genießen. Omas Teich wird 2012 übrigens seinem Namen gerecht. Denn neben der Hauptbühne und dem Zelt gibt es in diesem Jahr auch eine rustikale Lastwagen-Bühne und die steht genau neben diesem besagtem Teich. Rap, Hardcore, Elektro, Rock und Britpop von Newcomern und gestandenen Musikern ist alles dabei. Eine wirklich gelungene Auswahl!

Für ersten musikalischen Glanz in Großefehn sorgen am Freitag Young Rebel Set (Fotos). Schremmeliger Folkrock trifft dabei auf Mitgröhl-Refrains. Kein Wunder, dass die Jungs aus England "Grand Hotel van Cleef"-Papa Thees Uhlmann dermaßen begeistert haben, dass er sie sofort unter Vertrag genommen hat. Auch auf Omas Mainstage macht die Band mit Akustikgitarren eine verdammt gute Figur!

Das Kontrastprogramm zum Schunkel-Folk gibt es wenig später. Dann rocken nämlich Anti Flag (Fotos) die Hauptbühne. Und das mit dem Rocken nehmen die Herren aus den USA wörtlich. Mehr Bewegung geht kaum (außer vielleicht bei den Donots…), denn bei Anti Flag gleicht jeder Gig auch einem sportlichen Kraftakt. Dass die Politpunks schon einige gemeinsame Jahre auf dem Buckel haben, sieht man nur aus der ersten Reihe. Und selbst da ist nicht zu übersehen: Spaß und Attitüde verschmelzen hier zu einer kraftvollen Performance mit intensiven Punksongs.

Ganz anders als alles bisher Gehörte ist der Auftritt von Get Well Soon (Fotos). Geige, Trompete, Becken und Glockenspiel bereichern die klassische Gitarre, Bass und Drums Instrumentierung enorm. Mastermind Constantin Gropper hat sich jede Menge Verstärkung besorgt und trägt die Songs seines urspünglichen Ein-Mann-Projekts mit Band vor. Seine Musik lässt sich am ehesten als melancholisch, tragend und opulent beschreiben und bringt Goldstaub unter Zeltdach.

Die selbst ernannt härteste Band des ganzen Festivals sind His Statue Falls (Fotos). Die Jungs aus Saarbrücken waren schon mit Callejon und Enter Shikari auf Tour. Bereits am Samstagmittag lassen sie die Fans unter dem Zeltdach gehörig schwitzen. Frontmann Alex Sauer ist mehr im Publikum als auf der Bühne und auch der Rest der Band steht wenig still. Hardcore und Deutschland, das passt in diesem Fall hervorragend zusammen!

Der heimliche Headliner von Omas Teich tritt am Samstagnachmittag auf. Pandakostüme und –masken lassen bereits Stunden vorher erahnen, was ab 16 Uhr in Großefehn los sein wird. Und tatsächlich sind gefühlt alle 10.000 Besucher da, als Carlo Waibel die Bühne betritt. Mit Pandamaske und unter seinem Alter Ego Cro (Fotos) ist er einer der meist gehypten Newcomer des Jahres. Leider zeigt sich bei seinem Auftritt, dass die deutsche Rap-Landschaft weiter auf einen würdigen neuen Superstar warten muss. Denn Cro ist das mit Sicherheit nicht. Für gute Stimmung sorgen während seines Gastspiels vor allem seine Fans. Die feiern, obwohl es musikalisch eigentlich wenig zu feiern gibt. Cro selbst wirkt derweil lustlos und lasch. Keine Spur von fetten Beats, intelligenten Rhymes oder geballter Sprachkunst. Die Songs seines Albums „Raop“ werden einfach heruntergespielt und auch seine Teenager-Backline-Band reißt dabei wenig raus. Schade.

Dass man am Samstag trotzdem noch guten Deutschrap feiern kann, liegt an Daniel Ebel aka Dendemann (Fotos). Denn der sorgt zwei Stunden nach dem enttäuschenden Cro für Wortakrobatik. Digidende hat vor allem Songs der letzten beiden Alben „Vom Vintage verweht“ und „Die Pfütze des Eisbergs“ im Gepäck und begeistert damit die Masse. Seine Band greift Dendemann dabei unter die Arme und zelebriert mit dem König der "Foku-Hila‘s" eine stumpfe Stunde am Teich.

Wenn die Oma lädt, dann kommen manchmal auch Veteranen. So lässt sich der Auftritt der Donots (Fotos) wohl am ehesten beschreiben. Auch nach fast 20 Jahren Bandgeschichte werden die Mannen aus Ibbenbüren nicht müde. Die Band feiert 2012 ihre Premiere bei Omas Teich und macht da weiter, wo Anti Flag am Freitag aufgehört haben. Eine energiegeladene und mitreißende Show!

Auch wenn ein deutscher Jungspunt namens Cro mehr Zuschauer hatte als sie, sind Maximo Park (Fotos) doch die unbestrittenen Headliner am Samstag. Die Indie-Rocker aus Newcastle haben sich die letzten drei Jahre sehr bedeckt gehalten. Angeblich werkelt die Band um Frontmann Paul Smith jetzt wieder im Studio an neuen Songs. Ihre Bühnenabstinenz merkt man Maximo Park aber so gar nicht an. Paul Smith liefert mit Anzug und Melone eine überragende Performance. Tanzen, springen, schwitzen und mitsingen: Ein krönender Abschluss am Samstagabend!

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