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Rock in den Ruinen 2012

Ein fulminanter Start in die Festivalsaison - Rock in den Ruinen 2012!

Dortmund (meb)    Mächtig viel Staub wurde am vergangenen Samstag nicht nur aufgrund des überraschend sommerlichen Wetters, sondern wegen der treibenden Sounds aufgewirbelt, für die u.a. Saxon, Phillip Boa & The Voodooclub, Killing Joke, Peter Pan Speedrock, Sister Sin, The Idiots und viele andere sorgten.

Phillip Boa headlined mit seinem Voodooclub das Festival Rock in den Ruinen. Foto: Markus Ebbert

Den Startschuss gaben die lokalen Bands Angry White Elephant und The Klit Korea, welche die undankbare Aufgabe hatten, die wenigen Besucher, welche es bereits um 12.30 Uhr auf das weitläufige Phönix-West Gelände geschafft
Fotos zum Festival
Rock in den Ruinen
haben, aus der Reserve zu locken, und auf den Verlauf des Tages einzustimmen.

Vor ca. 150 Zuschauern startete um 14 Uhr der erste internationale Act sein Set auf der Bühne, im Vordergrund des alten Stahlwerks. Kopek boten energische Rocksounds, welche sie vereint auf ihrem aktuellen und ersten Album „White Collar Lies“ ab sofort auch in Deutschland vertreiben. In ihrer Heimat Irland gelten die 3 Jungs längst als Stars. Eine Band, von der man zukünftig sicherlich noch mehr hören und sehen wird!

Als nächstes waren Sister Sin aus Schweden an der Reihe, was zumindest die männlichen Herzen deutlich höher schlagen ließ. Denn die Show der Metaller glich dank des gewagten Outfits und der lasziven Tanzeinlagen von Sängerin Liv eher einer Stripshow, als einem Metalkonzert. Doch nicht nur optisch, sondern auch stimmlich konnte die zierliche Brünette durchaus überzeugen.

Nach der dicken Portion Metal, welche Sister Sin ablieferten, durften dich die gierigen Ohren vor der mittlerweile gut besuchten Bühne auf rohen, harten, und vor allem schnellen Schweinerock der allerbesten Güte freuen. Peter Pan Speedrock aus Holland ließen so manche Mäuler offen stehen, denn was diese 3 Jungs förmlich aus ihren Instrumenten raus prügelten, klang wie eine Mischung aus The Bones und Motörhead – nur noch schneller. Speedrock eben.

Es blieb hart, schnell und aggressiv – und wurde mit The Idiots nun auch noch eine Spur lokalpatriotischer und prolliger. Als eine der ersten Punk/Oi-Bands der Republik machen die 4 Jungs aus dem Ruhrpott bereits seit Ende der 70er Jahre die Republik unsicher. 13 Jahre lang sind The Idiots getrennt gewesen, weswegen die Freude der Fans nahezu ungebremst war, und bald die ersten Crowdsurfer und Circlepits auftauchten.

Es folgt ein weiterer Klassiker unter den Punkbands. Ebenso so stampfend, wie streckenweise verstörend meisterten sich Killing Joke, die Alten Herren des Post-Punks durch ihr Set. Seit 35 Jahren betritt die Band erstmals wieder im originalen Line-Up die Bühnen, sehr zur Freude der Die-Hard-Fans.

Inzwischen bricht die Dunkelheit über das staubige, steinige und etwas holperigen Gelände ein, was für die erste Erfrischung und Abkühlung des heutigen Tages sorgt. Prophezeiten die Wetterdienste bis zuletzt noch einen bewölkten Himmel mit einer Regenwahrscheinlich von >80%, blieben die Besucher doch trocken. Viel mehr wurden sie von dem bislang wärmsten und sonnigsten Tag des Jahres überrascht.

Mit Einbruch der Dunkelheit steigen die Stimmung und die Vorfreude auf die letzten beiden Acts des Tages. Es wird etwas mystisch und geheimnisvoll, als Phillip Boa & The Voodooclub die Bühne betreten. Ohne große Gestik, Mimik oder Interaktion mit dem Publikum eröffnet Phillip Boa das Set, was beim Publikum durchaus gemischte Reaktion hervorruft. Als Teil seines Genies bezeichnen es die einen, als schlichte Arroganz bezeichnen es die anderen. Ein kräftiger Tritt vor die Fernsehkamera und zwiespältige Äußerungen in Richtung der anwesenden Journalisten, heizten die Diskussion weiterhin an. Nichtsdestotrotz konnte zumindest seine Band The Voodooclub durch ein absolut sauberes Timing und Zusammenspiel überzeugen, und ließen eine gesunde und unterhaltsame Portion Spielfreude verspüren.

Nach dem Auftritt von Phillip Boa wurde in der Umbaupause nun erstmals die gesamte Bühne enthüllt und die tatsächliche Bühnengröße erst erkennbar. Der imposant große Backdrop von Saxon wurde gehisst, und nur kurze Zeit später betreten die Heavy-Metal Urviecher um Frontmann Biff Byford die Bühne. Mit dem Doppelschlag „Hammer of the Gods“ und „Heavy Metal Thunder“ zur Eröffnung machten die Briten unmissverständlich klar wo es lang geht. Mit Hits wie „Call to Arms“, „Denim and Leather“, „Power and Glory“ überließ das Quintett nichts dem Zufall, und rundete das Set mit den Zugaben „Wheels of Steel“ und „Princess of the Night“ zur Perfektion ab.

Alles in allem wurde dem Zuschauer für unfassbar wenig Geld ein sehr abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm, vor einer imposanten Kulisse geboten. Noch am selben Abend wurde vom Veranstalter verkündet, dass auch im nächsten Jahr wieder die Ruinen in Dortmund gerockt werden. Wir freuen uns darauf!


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