Zebrahead in Hannover
Fuckingfantastic Hannover
Hannover (m2w) Hawaiiketten baumeln über Getränkehaltern an den vier Mikrofonen, die auf der Bühne aufgebaut werden. Als dann eine Strandbar mit Baströcken verkleidet über die Bühne gerollt wird, werden sich im Publikum verwunderte Blicke zugeworfen - ob da wohl wirklich Zebrahead im Anmarsch ist?Doch die Jungs machen allen Fragen ein Ende als sie selbst die Bühne betreten, mit wie kann es anders sein? -
Fotos zum Konzert Homepage von Zebrahead |
"Hannover, we missed you!", ruft Matty Lewis Ins Publikum. "We missed you a lot!", brüllt auch Ali Tabatabaee in sein Mikro. Applaus und Jubelschreie sind die Antwort. Doch ohne die richtigen Drinks keine fette Party. Deshalb mixen sich Matty Lewis (Rhythmus Gitarre, Gesang) Ali Tabatabaee (Rap-Gesang), Greg Bergdorf (Leadgitarre), Ben Osmundson (Bass) und Ed Udhus (Schlagzeug, Percussions) an der Strandbar erst mal einen Jimmy-Cola. Arrh, raunzt Ali ins Publikum und stimmt die ersten Akkorde an.
Bei frostigen Temperaturen heizten die fünf Jungs von Zebrahead der partywütigen Menge in der Faust ordentlich ein. Schon "Kids In Glass Houses" animierten das vorrangig jüngere Publikum zu Höchstleistungen. Ob ein Bad in der Menge von Sänger Aled Philips oder Luft, die Junsprünge auf der Bühne, die Jungs gaben richtig Gas. Doch sie waren zwar gut, aber nicht gut genug. Gegen die Jubelschreie für die Punkrocker aus Orange-County, die nach ihnen die Bühne betraten, kamen sie nicht an.
Schon nach den ersten Liedern hatte Sänger Ali sein Shirt in die Menge geschleudert und mit schweißnassen Händen die ersten Fans abgeklatscht. Und auch das obligatorische "Muuuschi!" durfte nicht fehlen. Als Matty und Greg dann die ersten Akkorde von "Hello Tomorrow" anstimmten, rastete das Publikum völlig aus. Während die erste Reihe die Hände in die Luft reckte, um mit Ali abzufeiern, tobte hinter ihnen der pogende Mob.
Zebrahead heizte den Leuten so ein, dass an Luftholen in der ersten Reihe kaum noch zu denken war. Wer nicht aufpasste, konnte nicht mal mehr richtig mitfeiern, denn jeder wollte einmal Ali berühren, der am liebsten direkt vor den Fans stehend oder kniend sein Bestes gab. Trotzdem war natürlich noch genug schweißgetränkte Luft in den Lungen, um mit Ali den Refrain ins Mikro zu brüllen, wenn er sich direkt zu seinen Fans runtergebeugt hat. Auch die fünf Jungs konnten von der dicken Party in Hannover nicht genug bekommen. "Hannover, we want you to fucking party!", brüllte Matty. Und Ali forderte immer wieder zum Pogen und Moshen auf. Kein Wunder also, dass bei so einer fetten Sause ein richtiges Stage-Diving nicht fehlen durfte. Leadgitarrist Greg feierte mit Ali so richtig ab, zwischendurch spielte er sogar mal mit der Jim Beam Flasche Gitarre.
Als dann Ali noch Carina und Martin aus dem Publikum auf die Bühne holte und ihnen an der Strandbar ein kühles Becks spendierte gab es kein Halten mehr- Immer mehr Fans ließen sich auf einem rockenden Händemeer gen Bühne tragen, wurden von Bassist Ben auf die Bühne gezogen und ließen sich von den saumäßig coolen Jungs ein Bier in die Hand drücken, feierten mit ihren Stars ab und verschwanden dann friedlich wieder in der feiernden Menge. Nichts zu tun für die Security also.
Richtig ab ging es noch mal, als Zebrahead ihre Coverversionen von Avril Lavigne's "Girlfriend" und "Wannabe" von den Spice Girls spielten. Auch ein Klassiker wie "Rescue Me" durfte natürlich nicht fehlen. Nach weit über einer Stunde fetter Musik fand jedoch auch die dicke Party in der Faust ein Ende. Der brechend volle Raum hatte am Ende des Abends die Forderung von Ali und Matty vollkommen erfüllt: "We want you to fucking party!" Und die bestätigten: "Hannover you're fuckingfantastic!"
von Verena Kölling