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Zauberhafte Abende 2011

Viele Stars zu Gast in Arnsberg

Arnsberg (m2w)    von Markus Ebbert - Dieses Jahr überzeugen die Zauberhaften Abende zwar nicht mit übergroßen Headlinern, wie Peter Fox oder Fettes Brot. Dafür wird unterm Strich ein breites Line Up gebucht, welches neben Wir sind Helden und Clueso auch Bosse und Die Happy umfasst.

Bilder vom Freitag
Bilder vom Samstag
Homepage der Zauberhaften Abende


Der Freitag

Das diesjährige Zauberhafte Abende-Event wurde in diesem Jahr am Freitagabend von Bosse eröffnet. Mit der schwierigen Aufgabe betraut, an diesem Abend das bis dato spärlich vorhandene Publikum für den restlichen Abend auf Betriebstemperatur zu bringen, musste sich die Band um Sänger und Gitarrist Axel Bosse mächtig reinhängen.
Als die Band um ca. 19:30 Uhr die Bühne vorm Herdringer Schloss betritt, befinden sich ca. 500 Zuschauer auf dem weitläufigen Gelände, wovon die meisten die Gelegenheit nutzen das Schloss und den Schlossgarten näher zu betrachten, sich einen Platz in der Sonne herzurichten oder einfach an einem der Bierwagen zu verweilen.
Die ersten Reihen vor der Bühne sind dennoch besetzt, und die Fans zeigen sich textsicher bei Songs wie Metropole, 3 Millionen, Wartesaal und Weit weg. Bosse schaffen es trotz lichter Reihen und kühlen Temperaturen, welche das Unwetter in der Nacht mitbrachte, die anwesenden Zuschauer zum mitsingen und tanzen zu begeistern.

Ein ganzes Stück voller wird der Schlossgarten, als sich Die Happy gegen 21:00 Uhr auf ihren Auftritt vorbereiten und mit The Rebel in you die Bühne betreten. Frontfrau Martha zeigt sich in stimmlicher und körperlicher Bestform, und scheucht von einer Bühnenseite zur anderen, wirft sich von einer Pose in die nächste, und regiert die Menge im Handumdrehen. Mit Songs wie Like a flower, Not that kind of Girl und Big Big Trouble geben die Ulmer eine deutlich härtere und straightere Marschrichtung vor und das Publikum zieht mit! So einfach und simpel die Strukturen der Die Happy Songs auch sind, so effektiv, eingängig und wirkungsvoll sind sie. Ein Riff, ein treibender Beat, ein pumpender Bass, ein Solo, eine Hook, und Marthas Stimme runden das Ganze zu einem spektakulären Auftritt ab! Zum Abschluss ihres Auftritts geben Die Happy ihre Version von Destinys Child`s Survivor und ihre erste Single Supersonic Speed sowie als Outro God Gave Rock`n`Roll to you von KISS zum Besten.

Als Headliner und Hauptact des ersten Abends konnten die Veranstalter des vierten Zauberhafte Abende-Spektakels Revolverheld gewinnen. Von vielen Fans, überwiegend jungen Mädels und Frauen, erwartet, stürmten die Jungs um Sänger und Frontmann Johanes Strate um 22:30 Uhr die Bühne. Mit einem Doppelpack aus Mein Leben ist super und Nie erwachsen bringen Revolverheld Nun auch die letzten Zuschauer auf die Beine. Während ihres 90 minütigen Auftritts lassen die 5 Jungs nichts anbrennen, und legen mit Mit dir Chillen, Die Welt steht still und Freunde bleiben ihre größten Hits vor. Zum Ende geben Revolverheld ihre Ballade Halt dich an mir fest zusammen mit Martha Jandova zum Besten, bevor sie sich mit Spinner von ihrem Publikum verabschieden.


Der Samstag

Am Samstag präsentierte sich das Wetter deutlich freundlicher, als noch am Freitag, und bescherte den Zuschauern auch noch in den frühen Abendstunden angenehme sommerliche Temperaturen.

Den wenigsten Zuschauern schien allerdings (genau wie dem Redakteur dieser Zeilen) bekannt gewesen zu seien, das Clueso an diesem Abend seinen eigenen Toursupport Max Prosa mitbrachte, und dieser ein ca. 30 minütiges Set spielte. So blieb ein wirklich guter Auftritt einer jungen, motivierten und kreativen Band leider größtenteils unbemerkt, da die meisten Fans erst gegen 19:00 Uhr im Schlossgarten eintrafen, um den Auftritt von Pohlmann zu sehen.
Als Ingo Pohlmann und seine 4-köpfige Band die Bühne betreten, dauert es nicht lange, dass die Spiel- und Feierlaune der Band aufs Publikum überspringt und sich die Menge in ein tanzendes, singendes und feierndes Meer verwandelt.
Mit seiner Hingabe zur Musik, seiner gewaltigen Stimme und seinen eingängigen Songs gewinnt der charmante Blondschopf schnell die Herzen und Ohren des überwiegend jungen Publikums. Es scheint, als hätten alle nur darauf gewartet, dass Pohlmann Wenn jetzt Sommer wär anstimmt da kennt die Begeisterung und die Feierlaune des Publikums kein Halten mehr. Als Zugabe gibt die Band noch Wenn es scheint, dass nichts gelingt zum Besten.

Als nächstes sind Wir sind Helden an der Reihe, welche lautstark willkommen geheißen wurden. Begeistert von der Tatsache, in ihrem Backstagebereich, welcher sich im Schloss befindet, Rehe und Hirsche beobachten zu können überließ Judith Holofernes ohne viele Worte der Musik den Vorrang. So reihte sich ein Hit an den nächsten, wie z.B. Von hier an Blind, Nur ein Wort, Guten Tag (Reklamation) und Denkmal, welcher die Menge von mittlerweile ca. 2.500 Zuschauern zum ausrasten brachte.

Den krönenden Abschluss des Samstags bildete der lang ersehnte Auftritt von Ausnahmetalent Clueso. Mit fantastischer Bühnendekoration und Hintergrundbeleuchtung sollte dieser Auftritt etwas ganz besonderes werden. Wie einige vielleicht wussten, präsentiert Clueso an diesem Abend sein Songrepertoire in gänzlich neuem Gewand. Mit viel Bass, Elektronik und breiten Gitarren wurde so aus Hits wie Kein Bock zu gehen, Niemand an dich denkt oder Chicago ein gänzlich neues Hörerlebnis. Eine durchaus mutige, aber gelungene Herangehensweise und Interpretation, welche für die weiteren Open Air Festivals von Clueso fester Bestandteil des Sets seien wird.

Zum Schluss noch ein paar Worte an die Organisation des Festivals:
Die Weitläufigkeit des Geländes wurde hervorragend ausgenutzt, sodass man quasi aus jeder Ecke des Schlossgartens immer das Geschehen auf der Bühne verfolgen konnte, und dort stets die Möglichkeit hatte, etwas zu trinken oder zu essen. Desweiteren mangelte es bei dieser Veranstaltung nicht an Sicherheitsflächen. Selbst am Samstagabend, als der Schlossgarten gut gefüllt war, boten sich immer noch unendlich viele Ausweichflächen, wenn man sich dem Trubel vor der Bühne entziehen wollte.
Zum Thema Sicherheit gab es leider etwas zu bemängeln. Die Kontrollen beim Einlass hätte man sich getrost sparen können. So waren die Schleusen am Eingang zu keiner Zeit des Tages derartig überfüllt, dass das Personal überfordert oder gestresst sein könnte. Dennoch nahm man sich nicht die Zeit selbst große Taschen und Rucksäcke auf gefährliche Gegenstände zu kontrollieren.
Dennoch bleibt die Freude über ein abwechselungs- und ereignisreiches Wochenende, und die Spannung und Vorfreude auf das nächste Jahr!

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