Eine Nacht in Münster
The Fray begeistern im Münsteraner Sinn & Sünde
Münster (as) Für 1LIVE waren auch The Fray in Münster. Sie bespielten das Sinn & Sünde. Mit einem ruhigen, wundervollen, 90 Minuten langem Konzert konnten sie das Publikum vollends von sich überzeugen.Bilder vom Konzert
Homepage von The Fray
Dieser Laden macht seinem Namen alle Ehre und wirkt insgesamt eher nach einem Bordell, als nach einer Konzertlocation. Passend zum besonderen Ambiente ist die Bühne dann auch in einen roten Lichterteppich getaucht. Doch täuscht der erste Eindruck und schon beim Begrüßungsjubel bemerkt man die ausgezeichnete Akustik, die das Sinn und Sünde zu bieten hat. Somit ist der Grundstein für ein beeindruckendes Radiokonzert gelegt. Zu Beginn dieses steht Sänger Isaac Slade allein auf der Bühne und begrüßt Münster mit einer Acapella-Version von „Absolute“, sodass jedem Zuhörer spätestens jetzt klar wird, dass hier eine große Stimme in den Abend leitet. Gänsehaut bahnt sich an. Schon mit dem zweiten Song „She Is“ wird einer der stärksten Songs des Debütalbums zum Besten gegeben. Dabei ist der Begriff „zum Besten“ heute wörtlich zu verstehen. Die Band spielt druckvoll und präzise, lässt außerdem zu keinem Zeitpunkt an Gefühl vermissen. Besonders Drummer Ben Wysocki sieht man die Spielfreude an und so entwickelt er sich schnell zum Publikumsliebling. Bemerkenswert ist auch der Bühnenaufbau, denn die Bühne strotzt vor Equipment. Neben der klassischen Austattung mit Drumset, Gitarren- und Bassboxen, tummeln sich gleich 4 verschiedene Keyboards um einen eindrucksvollen Konzertflügel. Obendrauf ergänzen Percussions und ein Synthesizer das Klangbild, selbst ein Glockenspiel findet seinen Einsatz.
Mit Hilfe all dieser Instrumente haben „The Fray“ ein farbenfrohes Set aus beiden Alben gebastelt, das sowohl die schnellen Rocksongs, als auch Pianoballaden umfasst. Neben Isaac Slade beweist auch Gitarrist Joe King ein gewaltiges stimmliches Talent, während seiner Gesangspassagen. Die Höhepunkte des Abends bilden die Hitsingles „How To Save A Life“ und „Cable Car“, bei denen Münster Applaus spendet und lauthals mitsingt. Bei „Cable Car“ schlich sich interessanterweise ein Gast auf die Bühne. Eine lebensgroße Pinguin-Figur fand seinen Platz auf dem Konzertflügel nur um danach wieder zu verschwinden. Die Hintergründe konnten bisher noch nicht geklärt werden.
Zum Finale des 90-minütigen Sets folgt erwartungsgemäß die aktuelle Singleauskopplung „You Found Me“, die bei den Fans auf große Resonanz stößt.
Man könnte jetzt schon vollkommen zufrieden sein, aber „The Fray“ lassen sich nicht lumpen und geben Münster eine Zugabe:
Dieses Mal erscheint Joe King alleine auf der Bühne und präsentiert eine wunderbare Acoustic-Version von „Heaven Forbit“. Hier meldet sich die Gänsehaut zurück. Großartig! Doch es kommt noch besser, denn es folgt mit „Heartless“ ein Coversong von KANYE WEST!
Nie erwartet und daher doppelt schön. Eine tolle Umsetzung mit virtuosem Synthi Einsatz.
Das schlussendliche Finale bietet eine epische Version des Songs „Happiness“. Die Band gibt nochmal alles und Münster zeigt sich dankbar. Das ging unter die Haut.
So gehen wir glücklich in die Nacht hinaus und nehmen eine Lektion mit: „The Fray“ sind nicht nur eine Gruppe mit sehr guten Songs, nein sie sind mit Sicherheit eine der derzeit besten Bands des Planeten.