Wortwechsel mit Alex Amsterdam
Interview mit Alex Amsterdam
Bad Oeynhausen (ml) Nach seinem Konzert in der Druckerei, haben wir noch ein Interview mit Alex Amsterdam geführt.Review zum Konzert
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Alex Amsterdam bei OpenBeats
Wie hat dir das Konzert gerade selbst gefallen?
Ich fand es ziemlich gut. Länger nicht mehr so nett. Ich hab auch echt viele Konzerte in irgendwelchen fremden Städten, wo ich vorher noch nie war. Die sind teilweise auch echt familiär besucht. Ich hab teilweise schon vor drei Leuten gespielt. Da muss ich mich schon motivieren. Ich muss die genauso unterhalten wie ein größeres Publikum, weil wenn du die drei Leute noch verärgerst.
Welches Konzert hat dir in letzter Zeit am besten gefallen?
Heute Abend war in den letzten Monat das Highlight. Vor zwei oder drei Monaten hab ich mal Support gespielt für die Kilians. Ich weiß nicht, ob du die kennst.
Japp, ich hab heute das Album gekriegt.
Ist das raus jetzt?
Nee, das kommt erst nächste Woche raus, aber ich hab es von Universal gekriegt.
Wie, ihr kriegt Plattenbemusterung? Geil. Naja, das war ein ziemlich nettes Ding muss ich sagen. Die Blue Shell in Köln ist auch so ein abgeranzter Rockschuppen. Vor zwei Monaten war ich in Bremen und hab dort auf so einer großen Open Air-Bühne gespielt an der Uni, direkt im Walde und das war auch ganz schön.
Wie kam es dazu, dass du jetzt demnächst im Vorprogramm von Heinz-Rudolf Kunze spielen wirst?
Ich hab vor ein paar Monaten in Schlangen gespielt in einem Gasthaus. Da waren 20 Leute da. Altersdurchschnitt war Ü50 ungefähr. War nett, sogar Gage gekriegt, aber natürlich vom Feeling her, naja. Aber ein ganz ganz netter Veranstalter und der ist in einigen Bandagenturen und der meinte, ich nehm dich mal auf. Ja mach mal, schaden kann es nicht. Dann hat er sich monatelang nicht gemeldet. Dann ruft er mich vor ein paar Wochen an und sagt: "Joa alda, ich hab Support gekriegt für Heinz-Rudolf Kunze. Du musst noch nicht mal was bezahlen." Normalerweise muss man immer was bezahlen, als Support. Da krieg ich vernünftige Gage und ein Hotelzimmer. Megageil, weil da werden mal entsprechend Leute meine Musik hören.
Du spielst hier öfters mit Nova Six zusammen. Was macht dir mehr Spaß, die Solokonzerte oder die Band?
Mittlerweile muss ich sagen, stellt sich die Frage nicht mehr. Nova Six haben sich aufgelöst, wie ich hörte. In Düsseldorf habe ich aber auch ein kleines Bandprojekt nebenbei laufen. Das hat mit mir eigentlich so nichts zu tun. Da spielen wir ganz ganz andere Songs, da schreibe ich aber auch mit. Also missen möchte ich das auch nicht. Wir spielen halt auch richtig Rock und so. Mit Band muss auch sein.
Du machst viele Konzerte. Was kannst du anderen Musikern empfehlen um an genauso viele Konzert zu kommen?
Das ist ganz witzig. Weil ich krieg jetzt genau solche Anfragen, wo mich Leute fragen, du hast so viele Konzerte, wie machst du das? Ich mach Feierabend, hänge mich zu Hause vor den Rechner, checke was es für Clubs gibt und mail die alle an. Ich hab eine Datenbank in Excel angelegt, um den Überblick zu halten. Alle paar Monate schreib ich die mal an, weil die meisten melden sich halt nicht. Und ich treib es dann manchmal so weit, bis die sagen: Lass mich in Ruhe, oder komm vorbei. Ich kann die Clubs auch teilweise verstehen. Warum sollen die mich einladen, wenn ich 500 Kilometer weit weg wohnen und mich dort keiner kennt? Ja, aber wenn ich nicht dahin komme um zu spielen, kann mich auch keiner kennen. Vor drei Monaten bin ich auch nach Berlin gefahren und hab da pro Konzert 20 Euro gekriegt. Es sieht auch teilweise gut aus. Irgendjemand aus Düsseldorf, der kennt die Läden in Hamburg oder Berlin nicht. Das sieht für die einfach geil aus. Es geht auch etwas um die Außenwirkung.
Außerdem wird man bekannter dadurch.
Am Mittwoch hatte ich auch eine ganz interessante Sache. Da hab ich mit Oliver Uschmann gespielt, Visions Redakteur, der grad auf Tour ist mit seinem Buch. Er hat gelesen und ich hab abwechselnd gespielt. Außerdem sammelt man dadurch auch Kontakte. Er ist auch Nachwuchsbeauftragter bei der Visions. Genau da, wo ich hin will.
Das gute ist, dass ich allein spiele. Mit Band wäre das nicht machbar. Weil man sich dann dort mit fünf Leuten abstimmen muss.
Ich hab mit meiner Band nichtmal die Probentermine hingekriegt.
Kenn ich auch, noch von Queen Mom und da ging auch nichts, weil wir uns nicht drum gekümmert haben.
Wobei ich mich auch nicht trauen würde, vor so einem Publikum alleine zu spielen.
Ganz ehrlich, es ist leichter vor einem größeren Publikum zu spielen, als vor drei Leuten. Die sind selber schon beschissen drauf, weil nichts los ist.
Naja, danke für das Interview.