Wortwechsel mit Gods of Blitz
Interview mit den Blitzgöttern
Bielefeld (m2w) Vor ihrem Auftritt auf der Visions Party im Forum in Bielefeld, durften wir ein gut 20-minütiges Interview mit Gods of Blitz führen. Die Band, die 2004 gegründet wurde und Anfang 2005 bei Four Music (Indiesparte SonyBMG) unter Vertrag genommen wurde, gab uns unter anderem Antworten auf Fragen zum kommenden Album, sowie zur letzten Tour.Galerie zum Konzert
Review zum Konzert
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Wie würdet ihr eure eigene Musik beschreiben? Wenn man Informationen über euch sucht, dann liest man viel von Indie bis zu Rock-Pop. Was würdet ihr selber sagen? In welche Schublade würdet ihr euch stecken?
Eigentlich ist es Rockmusik, Rock-Rock, Rock'n'Roll. Wir haben selber weder einen Begriff, noch eine gute Umschreibung dafür. Einigermaßen knackiger, energiegeladener Rock'n'Roll, der klassisch-modernen Prägung. Das ist ja fast so schlimm wie einen Bandnamen suchen.
Wie kam es dazu, dass ihr so schnell einen Vertrag bei Four Music bekommen habt?
Wir haben da einfach mal nachgefragt, ob die uns vielleicht nehmen wollen und die haben gesagt ja. Das war die erste Firma, wo unser Manager hinspaziert ist, mit unserem ersten Demo und so unwahrscheinlich es klingt, das ging so schnell, dass wir uns nichtmal anderen angeboten haben. Es hat sich auch als Glücksgriff erwiesen im Nachhinein.
Wie seid ihr mit diesem schnellen Erfolg selbst klar gekommen?
Du kriegst von der Firma gesagt, wir finden euch toll und dann konzentrierst du dich und machst eine Platte.
Wart ihr selber überrascht davon?
Es war schon fest und eine gute Bestätigung für die Arbeit, die wir gemacht haben. Aber wir haben auch daran geglaubt. Wir haben eine neue Band aufgemacht und hatten damit vor möglichst schnell eine Platte aufzunehmen und wussten, dass das nicht mies ist, was wir machen. Erarbeiten mussten wir uns das trotzdem. Wir hatten den Vertrag und die erste Tour war ein Kampf und danach wurde es langsam besser live. Es wurde uns nichts geschenkt, nur weil wir eine größere Plattenfirma haben.
Wie seid ihr alle zur Musik gekommen?
Sebastian: Ich habe immer schon gerne Musik gehört. Als Kind schon Papas Plattensammlung. Harry Belafonte, die Beatles und Louis Armstrong. Später dann die großen Brüder von unseren Kumpels, die alle AC/DC gehört haben.
Olli: Ich wurde durch AC/DC an die E-Gitarre bzw. an den Rock geführt.
Sebastian: Neulich, als wir ein Video gedreht haben zu der neuen Single, da war echt ein junger Typ, der hat gebeten über meinen Bass-Amp zu spielen, den wir da aufgebaut hatten und dann hat er gleich das Bass-Lick von der Nummer gespielt, obwohl es die bisher nur im Internet gibt. Ein Teenager, der hat sich sicherlich inspiriert genug gefühlt, das selber auszuprobieren und sich da auch noch hinzustellen und zu sagen, ich spiel euch das jetzt vor. Das fand ich cool.
Jens: Und wenn man jemanden dazu verleitet, Musik zu machen mit seiner eigenen Musik, dann ist ja alles gut. Dann haben wir das ja zurück gegeben, was wir an den Einflüssen gekriegt haben, von anderen.
Werdet ihr mittlerweile schon auf der Straße von irgendwelchen Leuten erkannt?
Von unseren Freunden ja. Die fangen langsam an uns zu grüßen.
Ihr habt letztes Jahr auf zahlreichen Festivals gespielt und überhaupt viele Konzerte gegeben. Welches davon war das beeindruckendste und warum?
Es gab verschiedene, die recht beeindruckend waren. Es gab eins in der Schweiz ("Biomill" in Laufen), wo ein Typ auf die Bühne kam, der sich die Fürze angezündet hat. Total beeindruckend, weil die Leute da ziemlich durchgedreht sind. Eigentlich war es ziemlich furchtbar. Der Laden war zwei Wochen vorher abgebrannt, also es hat total verkohlt gerochen und es war alles ziemlich feucht. Die haben aber trotzdem ihre Party abgezogen und es war so exzessiv. Du stehst da und denkst dir Yeah!, hier passiert auf jeden Fall eine Party.
Du fragtest ja auch nach Festivals. Es gab natürlich das Hurricane und das Southside, was sehr beeindruckend ist, allein auf Grund der Größe der Bühne. Wir haben da als erste auf der Hauptbühne gespielt, mittags um 12 und wir dachten da sind vielleicht so 5 bis 100 Besoffene, die da abhängen. Aber unser Manager Lars meinte, 7000 bis 8000 standen vor der Bühne. Also Respekt.
Wir hatten schon ein paar gute Shows uns Festivals im letzten Jahr.
Was macht für euch ein erfolgreiches Konzert aus?
Das ist immer so ein Gefühl, was du nach der Show hast. Dann ist es rund gelaufen oder es ist nicht so rund gelaufen. Es ist nicht so wirklich zu beeinflussen im Vorfeld. Es passiert oft während des Konzertes und dann ist ein gewisses Ding da und es kommt irgendwas von den Leuten zurück, dann stimmt das alles so. Es gibt auch Konzerte, wo dann irgendwas nicht richtig gestimmt hat, aber das ist schwer zu benennen.
Manchmal gibt es einen beschissenen Sound, wo du das schon beim Soundcheck merkst und dann ist es beim Konzert immer noch nicht besser und dann versinken Konzerte im Nichts, weil du überhaupt nicht die Chance kriegst, rein zu kommen. Wenn du einen schlechten Sound hast, dann geht es etwas an dir vorbei, weil du dich auf Sachen konzentrieren musst, auf die du dich normalerweise nicht konzentrieren musst. Es ist sehr situationsabhängig.
Gut eingespielt zu sein ist auf jeden Fall eine gute Hilfe, um nach Möglichkeit viele gute Konzerte zu spielen.
Manche Konzerte sind aber auch geil, wo die Rahmenbedingungen schlecht sind, aber wir sind halt dennoch gut drauf und es wird die Party ohne Ende. So wie in der Schweiz.
Ihr bringt Ende März das neue Album raus. Dürfen sich die Fans auf was ganz neues gefasst machen, oder bleibt ihr bei den Wurzeln?
Die Wurzeln sind die gleichen, aber es ist schon anders. Also das sagen auch die Leute, die es gehört haben. Es klingt sehr aus einem Guss. Die erste Platte haben wir ja auch zusammen aufgenommen, aber dieses Mal war es noch mehr in einen Raum gehen und sich zusammen aufbauen und dort sehr konzentriert die Scheibe zusammen einzuspielen. Ich finde, das hört man sehr auf dem Album.
Wie lange habt ihr daran gearbeitet?
Vier Wochen insgesamt. Etwas mehr mit Mischen, aber das machen wir ja nicht mehr. Die Songs sind so zwischen den Festivals entstanden. Dann haben wir im Probenraum alles nochmal durch den Wolf gedreht. Dann richtig geprobt. Und die Aufnahme hat dann vier Wochen gedauert. Mit Mischen dauert das dann ungefähr zwei Monate.
Warum habt ihr "New Wave Wipe Out" als erste Single ausgekoppelt?
Wir haben uns da gar nicht so viele Gedanken drum gemacht. Das war ein Song der entstanden ist im Prozess des Songwritings und für uns war das ein Song der sofort veröffentlicht werden kann. Der ist halt super simpel, er hat einen super Text und eine super Aussage. Man kann ihn sich merken und es ist halt ein Ding. Entweder man mag ihn, oder man mag ihn nicht und wir hatten halt alle ein gutes Gefühl dabei. Einer muss es ja sein und nun ist es halt der.
Gibt es irgend etwas, worauf ihr beim neuen Album besonders stolz seid, oder was euch besonders gefällt?
Ja, das Coverfoto. Eigentlich ist es ein geschlossenes Werk. Das ist mehr aus einem Guss. Es ist halt ein richtiges Album und ob da jetzt die Singles drauf sind, die das Label gerne hätte. Es ist ein Album, wo wir sagen, dass wir damit wieder auf Tour gehen wollen. Verglichen mit vielen Sachen, die in einer ähnlichen Stilrichtung raus kommen, ist es total unproduziert. Bei ganz vielen ist viel gemacht in der Produktion. Es wird auch manche geben, die das langweilig finden, aber es gibt auch die, die sagen, dass es geil ist. Du kriegst halt nicht irgendwas aufgeblasenes.
Ihr legt ja viel Wert auf Bühnenpräsenz. Was haltet ihr von der Arbeit im Studio? Ist es eine willkommene Abwechslung zum Tourleben oder eher eine Zwangspause?
Neue Songs im Probenraum zu machen, macht Spaß. Live spielen macht am meisten Spaß. Und im Studio sind wir immer froh, wenn es vorbei ist. Ein richtiger Genuss ist das nicht. Da spielen wir lieber live, aber es ist natürlich geil eine Platte zu haben.
Es ist auf jeden Fall eine Zeit, die an die Substanz geht, weil du willst es halt auch richtig gut machen. Man hat halt nur die paar Takes. Es ist schon ein nervenaufre