Young Rebel Set im Interview
Jeden Weihnachtstag eine Scotch-Flasche
Bielefeld (ml) Young Rebel Set haben zu ihren Weihnachtskonzerten eingeladen und alle sind gekommen. Bevor sie jedoch ihr Konzert gaben, trafen wir Matty Chipchase, den Sänger der Band, noch für ein Interview. Wir sprachen mit ihm über seine Weihnachtstraditionen, über das vergangene Jahr und über seine guten Vorsätze für 2014.Matt hat mit uns im Interview über seine Weihnachtsvorlieben und über das ereignisreiche Young-Rebel-Set-Jahr 2013 gesprochen. Foto: Marcel Linke
Hallo Matt, wir haben gerade im Vorgespräch über meine Weihnachtstraditionen gesprochen. Welche Traditionen pflegst du zu Weihnachten?
Meine Weihnachtstradition ist es, eine Flasche Whiskey an Heiligabend zu öffnen. Diese sollte bis zum ersten Weihnachtsdinner ausgetrunken sein. Dann wird die nächste Whiskey-Flasche geöffnet. Danach greifen wir einen Kasten Bier an und machen Musik unter Freunden. Dieses Jahr sind wir in Deutschland und ich glaube, dass nach jeder Show eine Flasche Whiskey ausgetrunken wird.
Also wie viele Flaschen Whiskey trinkst du normalerweise über die Weihnachtsfeiertage?
Ungefähr eine pro Tag. Geteilt mit Freunden natürlich.
Scotch oder Irish Whiskey?
Scotch, Single Malt.
Am Ende eines jeden Jahres gibt es zahlreiche Jahresrückblicke. Ich versuche mit dir mal einen über das Jahr 2013 für Young Rebel Set zu konstruieren. Lass uns mit eurem neuen Album starten. Wie würdest du "Crocodile" im Vergleich zu "Curse Our Love" beschreiben?
Es ist ein Album der Reife und eine Realisierung unserer musikalischen Fähigkeiten. Es ist eine sehr durchdachte Platte und eine Reflektion wo wir gerade als Musiker stehen. Es gab einen großen Lernprozess zwischen dem ersten und dem zweiten Album. Jeder hat beim Songwriting was beigesteuert.
Euer aktuelles Album klingt wesentlich düsterer als das Debütalbum. Es ist außerdem rockiger und nicht so sehr vom Country geprägt. Welche Erfahrungen, die ihr vor und während des Songwritings gemacht habt, haben "Crocodile" beeinflusst?
Es war mehr eine Entdeckungstour unseres Sounds als äußere Einflüsse. Wir waren mit unserem Produzenten im Studio und haben verschiedene Richtungen ausprobiert. Wir wollten herausfinden, wie unser Sound klingen kann.
Habt ihr innerhalb dieses Prozesses auch entschieden, dass die Mundharmonika von Dave Coombe nicht mehr dazu passt?
Wir haben uns alle dafür entschieden. Dadurch, dass die Band gewachsen ist, war kein Raum mehr für die Mundharmonika. Eine Mundharmonika hätte nicht in den Sound von "Crocodile" gepasst. Wir sind immer noch Freunde und stehen auch immer noch in Kontakt. Eine Mundharmonika wurde allerdings für "Crocodile" nicht gebraucht.
Ist er immer noch aktiver Berufsmusiker?
Ja. Er ist auch in anderen Projekten. Er genießt das Musikerleben.
Seit "If I Was" und der anschließenden Tour in Deutschland hattet ihr keine richtige Pause gehabt. Viele dachten, dass ihr eine längere Pause benötigen würdet, um das neue Album aufzunehmen und wieder auf Tour zu gehen. Dem war aber nicht so. Wie lange hat es gedauert "Crocodile" zu schreiben und aufzunehmen?
Ungefähr vier bis sechs Wochen. Wir hatten etwas von dem wir dachten, dass es das nächste Album sein könnte und sind in ein Studio in London gegangen. Als wir rauskamen waren wir allerdings nicht sehr beeindruckt. Wir wussten, dass wir es besser machen können. Wir haben uns also mit einem anderen Produzenten zusammen gesetzt und von vorne angefangen. Wir haben einige Stile ausprobiert. Es kam dann alles in den vier bis sechs Wochen zustande. Danach hatten wir "Crocodile" dann fertig.
Die Songs habt ihr dann auch innerhalb dieser paar Wochen geschrieben?
In den Wochen haben wir auch einige Songs, wie "The Lash Of The Whip" oder "One Law" geschrieben. Es waren ein paar Songs, die vorher schon richtungsweisend feststanden und viele sind dann im Studio entstanden.
Ihr habt also einen sehr durchorganisierten Prozess um ein neues Album zu erschaffen?
Wir haben versucht unsere Köpfe frei zu bekommen und haben uns dann, während wir im Studio waren, nur noch auf das neue Album konzentriert.
Nachdem ihr "Crocodile" veröffentlicht habt, hattet ihr einige Konzerte im Herbst. Es sah so aus, dass diese Konzerte größer waren als zuvor. Was ist deine Einschätzung zu den Konzerten?
Brillant. Es ist gut einen Wachstum in der Band und einen Wachstum beim Publikum festzustellen. Es hält uns ja auch im Job.
Gibt es auch einen Wachstum in England zu verzeichnen?
Ja, auf beiden Seiten des Ärmelkanals läuft derzeit alles gut.
Wie unterscheiden sich die Konzerte in England von den Konzerten in Deutschland?
Für uns ist beides dasselbe. In Deutschland sind die Konzerte etwas größer. Deutschland hat ein tolles, nettes, freidenkendes Publikum. Es scheint einen größeren Hang zu neuer Musik zu geben.
Eure Konzerte in Deutschland sind größer als die in England. Geht das auf das Grand Hotel van Cleef zurück?
Das Grand Hotel van Cleef ist großartig. Wir können der Plattenfirma nicht genug danken. Auch Ignition in England ist toll. Die machen die geschäftliche Seite unserer Musik und halten uns auch den Rücken frei. Wir arbeiten gut zusammen.
Nach der Tour haben euch die Sportfreunde Stiller als Support mit auf Tour genommen. Wie kam das zustande?
Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, das war ein schon bestehender Kontakt zum Grand Hotel van Cleef. Die Sportfreunde Stiller haben uns dann auf ihre Tour eingeladen. Es war überwältigend. Es waren alle sehr offen zu uns und wir haben einige große Konzerte gespielt bei denen die Hütte brannte. Wir haben hart gefeiert, aber auch alles auf der Bühne gegeben.
Haben Fans von euch die Konzerte besucht?
Ja, einige von ihnen waren dabei. Das wichtigste war allerdings, dass wir neue Fans gewonnen haben. Das Publikum der Sportfreunde Stiller hat uns so toll willkommen geheißen. Sie haben uns sehr gut aufgenommen und mit uns gefeiert. Wir können den Sportfreunden nicht genug danken ihre Fans mit uns geteilt zu haben. Das war eine sehr schöne Tour.
Was waren deine Highlights und deine Tiefpunkte in 2013?
Ein Highlight war die Veröffentlichung von "Crocodile". Auch die Tour mit den Sportfreunden Stiller und die Herbsttour waren Highlights. Der Tiefpunkt war, als wir ein Album fertig hatten, realisiert haben, dass das nicht das Richtige war und wieder zurück zum Anfang gegangen sind.
Als letzte Frage: Was sind deine Vorsätze für 2014?
Weitermachen, nicht aufgeben. Wir genießen jede Minute von dem was wir machen. Lieber den aktuellen Moment genießen, als der Vergangenheit nachzutrauern. Wir streben kein bestimmtes Ziel an. Wir sind momentan glücklich und genießen die Zeit.
Vielen Dank für das Interview.