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Hurricane und Southside bestätigen sieben Headliner

So viele gute Bands waren noch nie zusammen auf einem Festivalplakat

Scheeßel (ml)    Ich versuche zu überlegen, wann man mal so eine große Auswahl an Top-Headlinern bei einem Festival hatte, es fällt mir nichts ein. 2019 vielleicht noch, als man sich entscheiden musste, ob man bei den Foo Fighters oder The Cure gerne vorne stehen möchte und wenn ersteres, ob man dann The Cure halt komplett verpasst.
Fakt ist, für 2023 sind in der ersten Reihe schonmal Muse, Die Ärzte, Placebo, Queens of the Stone Age, Kraftklub, Casper und Peter Fox bestätigt.


FKP Scorpio hat für die Zwillingsfestivals Hurricane und Southside die ersten Bands bekannt gegeben. Mit Muse, Die Ärzte, Placebo, Queens of the Stone Age, Kraftklub, Casper und Peter Fox sind hochkarätige Headliner gebucht. Aber auch das Mittelfeld lässt sich blicken. Foto: Bastian Sylvester

Was für eine grandiose erste Bandwelle. Jede einzelne Band davon hat das Zeug die Forest Stage bzw. Green Stage, Hauptbühne des Festivals, zu headlinen. Mit Muse, Die Ärzte, Placebo, Queens of the Stone Age und Casper haben das immerhin schon fünf Künstler. Für Musikenthusiasten, die von den sieben Bands alle mögen und das wird auf viele zutreffen, ergibt sich nun das extremst luxuriöse Problem, welchen Headliner man zugunsten eines anderen ausfallen lässt.

Auf alle Fälle ist der Plan von FKP klar. Neben der Forest Stage/Green Stage soll die River Stage/Blue Stage als zweite vollwertige Headliner-Bühne etabliert werden. Das hat sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet und angesichts der Tageszuordnungen und einem Festivalplakat auf dem noch Headliner durchgestrichen sind, wäre es auch gar nicht anders möglich.

Wir gehen mal die Zuordnungen für das Hurricane Festival durch.

Am Freitag spielen Kraftklub, die mit "Kargo" gerade ihr viertes Studioalbum veröffentlicht haben. Selbstironisch singen sie "Von 17 Uhr Festivalopener zu 17.000er Open Air" und beschreiben damit ihren eigenen Erfolg über all die Jahre. Vor über zehn Jahren habe ich die Band noch im Vorprogramm von Casper im JZ Kamp gesehen. Vorprogramm müssen Kraftklub eigentlich nicht mehr machen und sind zumindestens in Hallen auch raus dafür. Vielleicht noch auf einem Die Toten Hosen- oder Die Ärzte-Open-Air, aber da stehen dann halt nicht 17.000 Leute vor der Bühne sondern 40.000 und Kraftklub ist da nicht der Opener von den zwei oder drei Vorbands, sondern die Band, die direkt vor dem Hauptact spielen darf.

Das Hurricane scheint die Katze aus dem Sack gelassen zu haben. Wir können uns nach langer Zeit wieder auf Solowerke von Peter Fox freuen. Der Sänger, der mit Seeed bekannt geworden ist, war schon 2008 auf Solopfaden unterwegs und hat sein immer noch zeitloses Hitalbum "Stadtaffe" in dem Jahr veröffentlicht.
Auf den Nachfolger von "Stadtaffe" dürfen wir dann also auch schon gespannt sein.

Übrig bleibt für den Freitag nun noch ein freier Headlinerposten, der übrigens vor den anderen beiden Bands steht. Man darf gespannt sein.

Der Samstag wird britisch. Muse sind gebucht. Ihre Shows zählen zu den am aufwendigsten inszenierten Liveshows weltweit. Auf ihren Alben überlässt Mastermind Matthew Bellamy kein Ton dem Zufall, sodass man diese durchaus als Meisterwerke der Musikgeschichte bezeichnen kann. Im August haben Muse ihr Album "Will of the People" veröffentlicht und kommen damit nächstes Jahr auf Tour.

Placebo haben im Laufe ihrer Karriere seit 1994 acht Studioalben veröffentlicht. Mit "Never Let Me Go" erschien ihr aktuelles Album im März diesen Jahres. Jahrelang war die Band mit Songs und Klassikern, wie "Too Many Friends", "Ashtray Heart", "For What It's Worth", "The Bitter End" und "Special K" aus dem Radio nicht weg zu denken.

Zwischen Muse und Placebo bleibt für den Samstag noch ein freier Headlinerposten übrig.

Einzig und allein die Headlinerposten für den Sonntag scheinen laut Plakat alle vergeben zu sein.

Die Ärzte muss man wohl niemandem mehr erklären. Seit 40 Jahren ist die Band aus der deutschen Musikszene nicht mehr weg zu denken. Mit "Hell" und "Dunkel" hat uns die Punkrockband aus Berlin (aaaauuuus Beeeeerliiiin!) die Zeit der Lockdowns und Veranstaltungsverschiebungen versüßt. Als Sprachrohr haben sie auf die prekäre Lage der Veranstaltungsindustrie in den ARD Tagesthemen aufmerksam gemacht.

Das neue Album von Casper ist mal wieder auf die Eins geschossen. Ein Grund ihn 2023 als Headliner auf dem Hurricane Festival spielen zu lassen. Der freundliche Rapper aus Bielefeld bringt auch dieses Mal wieder großartige lyrische Qualitäten in seine Songs mit ein. Das macht ihn zurecht so erfolgreich. Und auch seine markante Stimme erkennt man immer wieder.

Zuletzt ist es um Queens of the Stone Age etwas still geworden. Das dürfte unter anderem durch die Pandemie bedingt sein. Seit fünf Jahren gibt es aber auch kein neues Material der Band. Zuletzt war immerhin Josh Homme beim Taylor-Hawkins-Tribute mit Dave Grohl und John Paul Jones auf der Bühne. Zusammen haben sie die Them Crooked Vultures wieder aufleben lassen. Die Headliner-Buchung jetzt beim Hurricane-Festival macht Hoffnung auf eine neue Tour und vor allem neues Material der Band, die eines der wichtigsten Aushängeschilder des Stoner Rock sind.

Neben den Headlinern wurden in der ersten Welle auch weitere Bands bekannt gegeben, die sich durchaus sehen lassen:
Alli Neumann, Badmómzjay, Betterov, Cloudy June, Frank Turner & The Sleeping Souls, My Ugly Clementine, Nina Chuba, Provinz, RIN, Tash Sultana, The 1975, The Lumineers

Tickets für das Hurricane Festival kosten aktuell in der zweiten Preisstufe 209 Euro. Beim Southside Festival seid ihr in der dritten Preisstufe für 239 Euro dabei.

Wann: 16. - 18. Juni 2023
Wo: Eichenring, Scheeßel
Tickets: ab 209 Euro im Hurricane Ticketshop

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